Lagebericht 2019
Allgemein
Der Tourismus zählt zu einem der größten Wirtschaftszweige weltweit. Auch die Tourismus- & Freizeitwirtschaft Österreichs leistet einen signifikanten Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung. Alleine im Jahr 2019 waren knapp 59,2 Mrd. €, das sind 15,3 % des BIP an direkter und indirekter Wertschöpfung dem Tourismus zuordenbar (Statistik Austria 2019, WIFO).
Zusätzlich zur globalen Bedeutung des Tourismus, nimmt jener in Österreich, im internationalen Wettbewerb, eine herausragende Stellung ein. Im Jahr 2019 wurden 46,2 Mio. Ankünfte (+3,0 %) und 152,7 Mio. Nächtigungen (+1,9 %) erzielt (Statistik Austria). Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Tourismus- und Freizeitwirtschaft spiegelt sich auch in den Beschäftigungseffekten wider. Nach dem TSA ergaben die für das Jahr 2018 ermittelten direkten und indirekten Beschäftigungseffekte ein Volumen in der Größenordnung von über 674.500 Vollarbeitsplätzen (Erwerbstätige; Schätzung). Somit sind Tourismus- & Freizeitwirtschaft für etwa jeden sechsten Arbeitsplatz (zu Vollzeitäquivalenten) verantwortlich (Statistik Austria 2019, WIFO).
Die Bedeutung der Tourismusarbeit als starker Schlüsseltreiber der Wirtschaftsentwicklung darf daher nicht unterschätzt werden. Umso erfreulicher ist die weitere Prognose des kontinuierlichen Aufwärtstrends der internationalen touristischen Reisebewegungen.
Weltweit nahm das internationale Reiseverhalten 2019 um 4% an Nächtigungen zu und erreichte 1,5 Billionen, anhand von Daten aus Destinationen aus aller Welt.
Auch 2019 konnte wiederum ein touristisches Wachstum verzeichnet werden, auch wenn dies im Vergleich zu den außergewöhnlichen Zahlen im Jahr 2017 (+7%) und 2018 (+6%) geringer war. Ausschlaggebend war die abflachende Nachfrage in “advanced economies“, vor allem in Europa.
Die Unsicherheit durch den Brexit sowie geopolitische und handelspolitische Spannungen hemmten das Wachstum ebenfalls. Auch der Zusammenbruch von Thomas Cook und einigen Billig-Airlines in Europa nahmen 2019 Einfluss auf das Reiseaufkommen.
Trotz abflachender Wachstumskurven konnte der Großteil der Regionen einen Anstieg an Ankünften verzeichnen. Das größte Wachstum konnte der Mittlere Osten (+8%) gefolgt von Asien und Pacific (+5%) verzeichnen. Internationale Ankünfte in Europa und Afrika (beide +4%) wuchsen konform zum Weltdurchschnitt wobei Amerika 2% verzeichnen konnte.
Basierend auf aktuellen Trends und Wirtschaftsprognosen und dem UNWTO Confidence Index, prognostiziert UNWTO ein Wachstum von 3% bis 4% an weltweit internationalen touristischen Ankünften für 2020. (UNWTO, World Tourism Barometer January 2020).
Kitzbühel Tourismus 2019
Die Tätigkeiten von Kitzbühel Tourismus wurden im Berichtsjahr durch 4 Aufsichtsratssitzungen, 6 Vorstandssitzungen, 38 Vorstands Jour fixe sowie in 52 Zahlungsläufen mit insgesamt 3.119 Überweisungen (davon 2.944 mittels 99 Sammelüberweisungen) und 1.636 Lastschriftaufträge durchgeführt.
Der Ausschuss für Gebarungsprüfung tagte in diesem Berichtsjahr zweimalig. Zum verbesserten Verständnis des Aufsichtsrates für die operativen Aktivitäten wurden zudem zwei Workshops zum Thema Marketingaktivitäten, sowie Produktentwicklung, Mobilität und Vertrieb abgehalten.
Strategie Kitzbühel 365
2018 wurde im Aufsichtsrat die Strategie Kitzbühel 365 verabschiedet. Ein klares Bekenntnis zu Markenwerten, Positionierung und Zielgruppen, wurden gleichsam wie konkrete qualitative und quantitative Ziele formuliert, welche in den nächsten 5 Jahren als Wegweiser der operativen Tätigkeiten dienen.
Im Bereich der quantitativen Ziele konnten wir unsere Nummer 1 Position im Bereich Beherbergungsumsatz pro Bett (siehe MCI Destination Research 2017) halten und sogar noch weiter ausbauen. So war 2019 Kitzbühel mit EUR 19.667 wiederum absoluter Wertschöpfungsmeister in Tirol und erzielte zudem eine Steigerung dieser um weitere 5,6 Prozent.
Bei den qualitativen Zielen wurde eine Reihe an Aktivitäten gesetzt, welche die hohe Produktivität des Teams von Kitzbühel Tourismus im abgelaufenen Jahr mehr als veranschaulicht.
:: In der Produktentwicklung wurden mit dem Bau von Sommererlebnis Streif und dem Bike Trail Hahnenkamm zwei Großprojekte zum Abschluss gebracht.
:: Das Kitz Kulinarik Festival, der Ausbau des Kitzbüheler Advents, die Forcierung der Oster-Aktivitäten und dem Start in die Wandersaison stärken die angepeilte Angebotsentwicklung in den Randzeiten.
:: Mittels jährlichen Marktforschungsprofilen aus der Marketingabteilung, gestützt mit eigenen Daten aus dem Meldewesen und der dafür installierten T-Mona Gästebefragung wurde vermehrt auf datengestützte Kommunikation gesetzt.
:: Die Positionierung als Digitalisierungs-Vorreiter wurde mit dem Abschluss der neuen Website sowie der Installation der neuen APP gemeinsam mit der Bergbahn AG Kitzbühel vorangetrieben.
Auch 2019 wurde mit der Weiterführung der Fokusmarktstrategie eine gezielte Bewerbung der Potenzialmärkte mittels erhöhtem Werbedruck erreicht. Der Strategie folgend, wurde an den Themenschwerpunkten im Bereich Kitzbühel aktiv (Sport) und Kitzbühel Lifestyle festgehalten, welche den operativen Tätigkeiten von Kitzbühel Tourismus eine weitere Festigung mittels klarer Positionierung gewährleisten, sowie eine klare operative Handlungsrichtung vorgeben.
Statistiken 2019
Kitzbühel Tourismus erzielte in der Nächtigungsentwicklung der letzten 5 Jahre ein Wachstum von +1,22%. Im Berichtsjahr war ein leichter Nächtigungsrückgang von -0,85% zu verzeichnen wobei der Winter 2018|19 -2,95% und der Sommer 2019 -0,12% aufweisen. Der Trend zu Eigentümerwechsel und umbaubedingten sowie sonstigen Schließungen von Hotels setzten sich fort und manifestierten sich in den Nächtigungszahlen.
Wie bereits im Jahre 2018 bestärkt, wurde die Destination Kitzbühel bereits zum vierten Mal als absoluter Wertschöpfungsmeister geadelt. Der aktuelle Benchmark Vergleich des Tirol Tourism Research in Zusammenarbeit mit dem MCI positioniert Kitzbühel Tourismus mit einem Umsatz pro Bett von € 19.667 als die wertschöpfungsstärkte Tourismusregion in ganz Tirol. Umso mehr, als der Tirol-Durchschnitt von € 10.154 um über 93% überschritten werden konnte. Dies stellt eine Vergrößerung der Wertschöpfungsspanne um weitere 3 Prozentpunkte dar, eine Spanne von 8 Prozentpunkten zum zweitplatzierten Tourismusverband und einer doppelt so hohen Wertschöpfung als der Tirol Schnitt.
Die Auslastung der Betriebe bei Kitzbühel Tourismus im Jahr 2019 beträgt 136 Vollbelegstage. Die strategische Ausrichtung „Kitzbühel 365“ gibt hier klare Vorgaben. Die Erhaltung bzw. Steigerung der Wertschöpfung ist oberstes Ziel, sekundär die Erhöhung der Vollbelegstage, sprich qualitatives Wachstum.
Die in der Strategie Kitzbühel 365 eingeschlagene Fokusmarktstrategie, zeigte auch 2019 ihre Sinnhaftigkeit und so wurde eine gezielte Bewerbung einem Gießkannenprinzip weiterhin vorgezogen. Im Bemühen einer konsistenten Bearbeitung wurde wiederum ein Fokus auf die Kern-Nationen Deutschland und Österreich gesetzt. Auch in Großbritannien, dem traditionell größten „Auslandsmarkt“, wurde intensiv beworben, wobei vermehrte Schritte in Richtung Wanderurlaub gesetzt wurden. Auch die Niederlande erfuhr eine weitere Bearbeitung, welche bereits 2018 einer finalen Überprüfung zugeführt und budgetär re-evaluiert wurde. Eine Re-Evaluation erfuhren auch die CEE Märkte, deren Resultat ein Beibehalten des wichtigsten Ostmarktes Russland, mit zusätzlich verstärkter Bewerbung im tschechischen Raum zum Resultat hatte. Weiterhin moderat präsent war die Bewerbung in der Schweiz, die mittels direkten Bahnreisemöglichkeiten weiterhin beworben wurde. Ein kommunikativer, wenn auch budgetär reduzierter Auftritt wurde in Italien für die Sommermonate sowie den Randzeiten weitergeführt.
Nächtigungen – Top 13 Nationen
Projektumsetzungen
:: Strategische Grundlagenarbeit
Im Bereich Mobilität wurden gemeinsam mit Mobilitätspartner VVT und der ÖBB kumulierte Schwerpunkte in der Kommunikation gesetzt. Die thematische Integration der Sparschiene Aktionen mit strategischen Handlungsfeldern, z.B.
:: Bauvorhaben
Im Bereich Infrastruktur ist die Bergbahn AG weiterhin starker und verlässlicher Partner, welcher gerade die Randzeiten durch die fast durchgängigen Öffnungszeiten mehr als bedient. Der frühe Winterstart Anfang Oktober, als erstes Nicht-Gletscher Skigebiet und die höchst professionelle Kommunikation von Vorstand a.D. Dr. Josef Burger, deren mediale Wirksamkeit 2019 besonders durch das zahlreiche Aufgreifen in diversen Medien erhöht wurde, bedingte eine medial wirksame Kommunikation der Möglichkeiten in der Vorwinter-Zeit. Gemeinsam mit der Skigarantie bis Anfang Mai konnte die Skikompetenz Kitzbühels wiederum mehr als unter Beweis gestellt werden. Auch im Bereich des Marketings ergaben sich wiederum wertvolle Synergien für den Markt Großbritannien, am Flughafen München sowie der Kronenzeitung, welche die Durchschlagskraft der einzelnen Kampagnen weiter verstärkte.
Im Bereich der Großprojekte wurde 2019 das Sommererlebnis Streif, ein Erlebnis-Parcours, den Schüsselstellen der Streif, gelegen am Panoramawege Hahnenkamm, zum Abschluss gebracht. Ein großer Dank gebührt hier der großzügigen Unterstützung durch Regio3 sowie der Bergbahn AG Kitzbühel.
Die Zertifizierung zum europäischen Wandergütesiegel als erste gesamte Destination wurde gemeinschaftlich mit den Bürgermeistern von Kitzbühel, Aurach, Jochberg und Reith zum Abschluss gebracht. Symbolisch verbindend zeigt sich hier die Errichtung von einheitlichen Wanderstartplätzen im neuartigen Stelen-Design und einer innovativen Gestaltung der Wanderkarten. In diesem Zuge möchten wir uns recht herzlich bei den Gemeindevorstehern für die stete und vollste Unterstützung in der Umsetzung der zahlreichen Maßnahmen zur Qualitätssicherung bedanken.
Der Bike Trail Hahnenkamm wurde 2019 ebenfalls zur finalen Umsetzung gebracht. Wir bedanken uns beim Land Tirol sowie der Bergbahn AG Kitzbühel für die finanzielle Unterstützung sowie Bernd Brandstätter für die umsichtige Koordination der beiden Baustellentätigkeiten.
Auch die Qualitätsinitiative Golf wurde 2019 weitergeführt. Mit den finalen Arbeiten an Grün 1 und 15, sowie dem Ausbau nachhaltiger Konzepte, wie der Blumenwiese und den Nistkästen, wurden weitere Initiativen in der Bereicherung der Golfplatz Infrastruktur getätigt.
Schlussendlich wurden am Bauhof die sanierungsbedürftigen Wohnbereiche im ersten Stock in Angriff genommen. Mit attraktiven zur Vermietung stehenden Wohnungen, einem Aufenthaltsraum sowie einer ansprechenden Fassadengestaltung wurden auch hier notwendige Maßnahmen zum Abschluss gebracht.
:: Marketing-Aktivitäten und Produktentwicklung
Die konsequente Positionierung Kitzbühels und die Erbringung von Spitzenleistungen in den Angebotsschwerpunkten Skifahren, Wandern, Golf und MICE, sowie die dynamischen und zukunftsorientierten Marketingaktivitäten in den Fokus-Märkten wurden auch 2019, im Rahmen der Strategie Kitzbühel 365, kraftvoll fortgesetzt. Zusätzlich wurde weiterhin an einer Ganzjahresstrategie für Kitzbühel festgehalten und mit vermehrten Bemühungen rund um das Thema Tradition mit Kitzbüheler Advent und Ostern konkret umgesetzt.
Mit der zusätzlichen Professionalisierung im MICE Segment, durch eine konsequente Re-Evaluation der ARGE, von Kommunikations- und Marketingtätigkeiten, sowie der Festlegung der Strategie MICE für die kommenden 3 Jahre, wurden auch in diesem Bereich höchste Standards gesetzt.
Auch die Sponsoring Ansuchen wurden durch verbesserte Darstellungen in der Antragsstellung, basierend auf dem in der Schweiz erstellten Event Performance Index, mehr Transparenz in den Unterstützungen von Vereinen, Institutionen und Veranstaltungen erzielt.
Der Kitzbüheler Advent erfuhr eine strategische Konkretisierung im Bereich der Positionierung, welcher sich schrittweise in einen traditionellen Handwerksmarkt entwickeln soll.
Des Weiteren wurde mit dem Format #localheroes ein sympathischer Storytelling Pilot ins Leben gerufen, deren Ziel vornehmlich im Bereich der Imagebildung und der Erhöhung von Sympathiewerten resultierte, deren Vergleichszahlen in der Studie von market research (2019) einiges an Optimierungspotenzial aufwies.
Durch die stete Professionalisierung der Marketing-Aktivitäten im Bereich Planung, Monitoring und Kontrolle konnten die Ziele der erhöhten Qualitäts-Sicherung mit den gesetzten Maßnahmen weiterhin ausgebaut werden. Die Installation einer Kitzbühel-weiten Gästebefragung im Rahmen der T-Mona Austria wurde weitergeführt. Mit über 1.500 Publikationen in regionalen, nationalen und internationalen Tages- und Wochenzeitungen sowie in bekannten Reise- und Lifestyle-Magazinen, Out of Home Maßnahmen in den Kernmärkten, mit über 23 Mio. Bruttokontakten, 60 Presseaussendungen, 31 Newslettern jeweils an rund 43.849 Empfänger, knapp 1.070.310 Besuchern auf unserer Website, 153.248 Fans auf Facebook sowie 42,700 Abonnenten auf Instagram, 8.163 Follower auf Twitter, 243 Blog Beiträgen sowie 191 Abonnenten wurde auch 2019 im Marketing breitenwirksam gearbeitet.
Äußerst erfreulich zeigten sich die wiederholten Auszeichnungen rund um die Marketingbemühungen von Kitzbühel Tourismus.
Gleich 4 Werbepreise bei der Preisverleihung des 33. T.A.I. Werbe Grand Prix gingen an Kitzbühel, unter anderem „Signum Laudis“ in Bronze für Kitzbühel Tourismus für den Radiospot Belgien und „Signum Laudis“ in Gold für die Bergbahn AG Kitzbühel für „Digitales Banner Infotainmentsystem“
2019 wurde Kitzbühel Tourismus als erste Destination mit dem Europäischen Wandergütesiegel „European Hiking Quality“ ausgezeichnet – eine Pionierleistung, die bisher nur einzelnen Orten vorbehalten war.
Bei der Verleihung der Sommer-Awards und Vergabe der Sommer-Gütesiegel des Internationalen Skiareatests in Innsbruck freute sich Kitzbühel Tourismus über vier Auszeichnungen: Prämierung als Testsieger der Sommersaison 2019 und Award für „Ideen & Natur“ in Gold. Zudem wurde das Sommererlebnis Streif in der Kategorie „Beste Kinderangebote“ mit Gold und der Bike Trail Hahnenkamm mit dem neuen „Sommer-Gütesiegel – Trails“ ausgezeichnet.
Kitzbühel konnte den begehrten Titel „Austria’s Best Ski Resort“ im Rahmen der World Ski Awards Verleihung in Kitzbühel erneut für sich gewinnen, zum siebten Mal in Folge. Zudem zählt die Gamsstadt zu den drei besten Skigebieten weltweit.
In der Kategorie Sport Tourismus Region des Jahres wurde die Destination Kitzbühel bei der Verleihung des Victors in Wien mit dem dritten Platz prämiert. Die Region zählt somit zu den drei besten Sport Tourismus Regionen des Jahres 2019.
Im Bereich der Eigenveranstaltung, die sich auf den Kitzbüheler Advent und das Neujahrsfeuerwerk konzentrieren, wurde die Qualitätsinitiative der vergangenen Jahre weiter ausgebaut. Die Erweiterung des Adventmarkts in den Stadtpark erfuhr positive Resonanz, der Ausbau des Beleuchtungskonzepts, der einheitliche Auftritt durch ein neues Logo, der LED-Schneekristall Fotopoint als auch der digitale Adventkalender auf Stadtparkseite bereicherten den Kitzbüheler Advent in großem Maße.
Bereits zum zweiten Mal wurde die Belebung des Osterfestes in Kitzbühel initiiert. Durch die tatkräftige Unterstützung zahlreicher freiwilliger Helfer, wie Bäuerinnen und auch Bauhöfe der Stadt und Kitzbühel Tourismus sowie die uneingeschränkte Initiative der Feriendörfer machte Ostern 2018 zu einem ganz besonderen Erlebnis und soll 2019 noch weiter ausgebaut werden.
Zahlen
Die Umsätze der Mitgliedsbetriebe erfuhren im Kalenderjahr eine deutliche Steigerung, was in Summe zu einer Erhöhung der Erlöse des Kitzbühel Tourismus aus Beiträgen und Abgaben iHv +837 T€ auf 8,2 Mio € (VJ 7,36 Mio €) führt.
Davon sind 3,0 Mio € (VJ 2,72 Mio €) auf Einnahmen aus Aufenthaltsabgaben und 5,15 Mio € (VJ 4,64 Mio €) auf Einnahmen aus Pflichtbeiträgen zurückzuführen.
Der Umsatz der Golfanlage war mit 1,11 Mio € (VJ 1,16 Mio €) zu verzeichnen. Die sonstigen Erträge verminderten sich um 0,13 Mio €, wobei dies überwiegend auf zum Vorjahr verminderte Kostenersätze zurückzuführen ist.
Die Sachaufwendungen für Infrastruktur und Werbung (Marketing, Werbung, Infrastruktur, uä) sind von 4,00 Mio € auf 4,3 Mio € (0,3 Mio €) gestiegen.
Der Personalaufwand erfuhr im GJ 2019 eine Erhöhung iHv + 35 T€ auf 2,6 Mio € (VJ 2,56 Mio €). Dies beruht einerseits auf einer Indexsteigerung der Gehälter (+1,8%) andererseits war für Personalrückstellungen iHv + 6 T€ vorzusorgen.
Die Investitionen iHv 1,26 Mio € (VJ 1,35 Mio €) betreffen insbesondere die Produktentwicklung Infrastruktur Wege mit den Projekten Sommererlebnisweg Streif und Singletrail (544 T€), den Umbau des Betriebsgebäudes Bauhof (114 T€), der Neugestaltung der Golfplatzanlage mit 96 T€ (Loch 1 + 15), die Anschaffung diverser Maschinen für Golf (24 T€) und Bauhof ( 34 T€), die Betriebsausstattung, Einrichtungsgegenstände, als auch den Bereich Büromaschinen, Beleuchtung für den Weihnachtsmarkt, sowie diverse sonstige Investitionen. In Summe ergibt sich eine Anlagenabschreibung von 560 T€ (VJ 503 T€). Die übrigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich auf 1,7 Mio € (VJ 1,8 Mio).
Das Eigenkapital inklusive Rücklagen erhöht sich nach Verbuchung des Jahresgewinnes auf 9,5 Mio € (VJ 8,4 Mio €). Entsprechende Rücklagen wurden im laufenden Jahr für Covid19 Einnahmenausfall Teilkompensation sowie für Nachfragestimulation Markt Summe von 1,1 Mio. € gebildet. Die langfristige Revitalisierungsrücklage Golf beläuft sich nunmehr auf 189 T€ (VJ 318 T€). Die kurzfristige Betriebsmittelrücklage wurde nicht verändert und steht wie im Vorjahr mit einem Betrag von 2,0 Mio € zu Buche.
Der Cash Flow der laufenden Verbandstätigkeit des Kitzbühel Tourismus beläuft sich im Wirtschaftsjahr auf 1,2 Mio € (VJ 1,6 Mio €).
Der Cash Flow aus der laufenden Investitionstätigkeit errechnet sich mit rund -1.062 T€ (VJ –1.297 T€), wobei – wie bereits angeführt – der Großteil der Investitionen in den Bereichen Produktentwicklung Infrastruktur Wege, Golfanlage, Bauhof, sowie allgemeine Geschäftsausstattung getätigt wurden. Zudem waren Erlöse iHv +11 T€ (VJ 50 T€) aus Anlagenverkäufen zu verzeichnen.
Die liquiden Mittel erhöhten sich leicht und belaufen sich zum Stichtag auf 3,22 Mio € (VJ 3,15 Mio €).
Ausblick
Seit der globalen Wirtschaftskrise 2009 kann der internationale Tourismus ein beständiges, manchmal außergewöhnliches Wachstum von durchschnittlich 5% an Ankünften pro Jahr bis 2019 vorweisen.
2019 stiegen die Ankünfte, bedingt durch den globalen, Wirtschaftsrückgang und „trade tension“ moderat um 3,8%. Die Weltwirtschaft verlangsamte sich 2019 um 3,0% – der niedrigste Wert seit der globalen Wirtschaftskrise. Im Weltwirtschafts-Ausblick von International Monetary Fund (IMF) steigen die internationalen Touristen Ankünfte laut UNWTO Vorhersage zwischen 3% und 4%.
Verhaltene Wirtschaftsexpansion im zweiten Quartal, handelspolitische Konflikte, Unsicherheit bezüglich Brexit, wo mögliches Übergreifen der Industrieschwäche auf den Dienstleistungssektor tragen zu keiner positiven Stimmung in Bezug auf die weitere weltweite, wirtschaftliche Entwicklung bei. Dennoch spricht beispielsweise das IHS von einem langsamen Zunehmen des Expansionstempos im Laufe des nächsten Jahres, so die Unsicherheiten nachlassen.
Dafür scheint weiterhin auf die Tourismusbranche Verlass zu sein: Mit einem Plus von 5,4% bei den internationalen Ankünften 2018 (auf 1,4 Milliarden Ankünfte) übertraf es die Prognosen der UNWTO. Doch mit diesem Wachstum übernimmt die Branche auch Verantwortung. „Managing tourism in a sustainable manner for the benefit of all is more critical than ever. We need to grow more in value rather than just in volume“, sagt Zurab Pololikashvili, Secretary-General der UNWTO.
Dies deckt sich mit den Themen, welche auch in der Strategie Kitzbühel 365 manifestiert wurden und 2020 noch mehr Beachtung erhalten sollen: So tauchen neben den bekannten Begriffen wie Nachhaltigkeit, Slow Travel, Slow Living oder Umweltschutz auch Worte wie Flugscham auf. Befeuert durch die mediale Berichterstattung beginnen immer mehr Menschen sich über die Auswirkungen des eigenen Tuns Gedanken zu machen. Inwieweit dies Auswirkungen auf Fernreisen hat, bleibt abzuwarten. Noch werden diese Themen hauptsächlich in nahen Herkunftsländern diskutiert und von diesen aus bietet sich die Bahn als Anreisemittel an. Mobilität wird aus diesem Grund gerade in den kommenden Jahren von großer Bedeutung sein und sollte in die Planungen integriert werden (Österreich Werbung, Winteraussichten 2019/20).
Wie bereits für 2018 prognostiziert, erwartet man sich für die Ankünfte und Nächtigungen 2019 kein uneingeschränktes Wachstum im Tourismus-Sektor. Abflachung im globalen BIP, IWF Zollkonflikte, verlangsamtes Wachstum in China und Europa, sind Indikatoren für eine langsame Entschleunigung des Wirtschaftswachstums. Trotz der stabileren Entwicklung der weltweiten Tourismusindustrie korrelieren Reiseverhalten und wirtschaftliche Entwicklung und sind somit nicht isoliert voneinander zu betrachten (Österreich Werbung, Sommeraussichten, 2019).
Weiterhin wird es daher das Ziel von Kitzbühel Tourismus sein, im Bereich Produktentwicklung nicht nur qualitativ hochwertige Basisleistungen zu schaffen, sondern auch nächtigungswirksame neue Zielgruppen anzusprechen. Mit der Zertifizierung der Region Kitzbühel als europäische Wanderregion, der Erweiterung der Produktpalette zum Thema Trailrunning, dem Ausbau und der Verbesserung des Bike-Angebots sowie einer konsequenten und zielgerichteten Ansprache potenzieller Gäste soll vornehmlich der Urlaubsgast für Kitzbühel gewonnen werden.
Besonderes Augenmerk wird weiterhin im Bereich der Digitalisierung liegen. Sowohl die neue Website, das digitale Tourenportal, der Fokus auf Online Marketing und die Bearbeitung der sozialen Medien, sowie die Adaption der Inhalte auf Kurztexte und vermehrtes Bewegtbild wird 2019 einen großen Fokus bilden.
Auch im Bereich Storytelling sowie der Bildsprache wird weiterhin die der Strategie Kitzbühel 365 angepasste Aktualisierung der Inhalte erfolgen. Ein Fokus wird hierbei auf der Produktion von Filmmaterial, sowie einer Aktualisierung diverser Imagefilme gelegt werden. So wird auch 2019 ein für Kitzbühel Tourismus umfangreiches und weit über das tägliche Geschäft reichendes Aufgabenspektrum zu bewältigen sein.
Immer zentraler kommt Kitzbühel auch der Austausch mit den Leistungsträgern zu. Die gemeinsame Bewerbung, Kommunikation der Region, sowie weitere Absprachen bezüglich Betriebsurlauben und Öffnungszeiten, Verlängerung der Saisonen und die Schaffung von Angeboten, welche eine Verlängerung zulassen, sind hier nur einige der Aufgaben, die 2019 und die Jahre danach mit sich bringen werden. Hier soll der konsequente Austausch zwischen den Betrieben und mit Kitzbühel Tourismus durch die Schaffung zusätzlicher Arbeitsgemeinschaften mit Leistungsträgern eine gemeinschaftliche Entwicklung bestimmter Themen initiieren. Auch die Einbindung des Aufsichtsrates in die strategische Entscheidungsfindung soll weiterhin verstärkt werden.
Wichtig erachtet und ein großer Gewinn für einen effizienten und harmonischen Auftritt nach innen und außen, ist weiterhin ein wertbringendes und wertschätzendes Verhältnis zu und zwischen den ARGE-Partnern. Nutzen wir auch 2019 die auf uns zukommenden Herausforderungen als Chance für eine positive und dynamische Weiterentwicklung unserer Heimat und für viele Gäste als Region der Erholung und des Freizeitlebens.
Kitzbühel, am 30.06.2020
Signe Reisch, e.h.
Präsidentin/Obfrau (i. V. des Vorstandes)
Zusatz Lagebericht: Covid-19 und deren Auswirkungen
Der globale Einzug der Corona Krise 2020 markiert einen fundamentalen Einschnitt in unser Sozialleben, unseren gesellschaftlichen Umgang in Beruf und Freizeit. In weiterer Folge auch unser Urlaubs- und Freizeitverhalten.
Gerade der Tourismus ist eine der am stärksten und auch nachhaltig betroffenen Industrien dieser Krise. Seilbahnen, Hotelbetriebe, Gastronomie, Dienstleister, aber auch Zulieferbetriebe, regionale Anbieter von Waren und Leistungen werden mit den Externalitäten dieser Pandemie auf eine harte Probe gestellt. Sowohl wirtschaftliche als auch psychologische Faktoren beeinträchtigen das Geschäftsmodell vieler im Tourismus Beschäftigten.
Auch Kitzbühel Tourismus hat umgehend reagiert. Im ersten Schritt der Krise wurden jegliche Maßnahmen auf die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter und Erhaltung der Arbeitsplätze gelegt. Das Aussetzen des direkten Parteienverkehrs diente sowohl dem Schutz unserer Mitarbeiter, die gleichzeitige Beantragung dieser Abteilung für eine dreimonatige Kurzarbeit auch der Wahrung kaufmännischer Vorsicht – unsere Pflicht gegenüber unseren Mitgliedern.
Als „wesentliches Ereignis“ betitelt, welches unweigerlich zu Abweichungen in der Finanz- und Ertragslage führt, wurde gleichzeitig an eine umgehende Revision des Jahresbudgets auf Basis der Neukalkulationen der Monate 04-12 im Gesamtbudget durchgeführt. Im selben Maße wurde eine erste Liquiditätshochrechnung bis 31.12.2020 erstellt, um die Unternehmensfortführung für die nächsten Quartale gewährleisten zu können. Maßnahmen die in diesem Zusammenhang ebenfalls getroffen wurden sind wesentliche Einsparungsmaßnahmen im Bereich der Investitionen, Human Resources mit einem konsequenten Abbau von Alt-Urlaubstagen, sowie der Evaluation des Einsparungspotenzials in jeder Kostenstelle. Diese Liquiditätshochrechnung, sowie das adaptierte Budget 2020, werden laufend evaluiert.
Bezüglich der möglichen Auswirkungen der Ertragslage für 2021 wurden bereits erste Maßnahmen gesetzt, um diese Unsicherheitsfaktor bestmöglich zu begegnen. Diesbezüglich erfolgt ein intensiver Austausch mit dem Amt der Tiroler Landesregierung für die Einschätzung der zukünftigen Erträge aus Pflichtbeiträgen. Auch wurden bereits erste Budgetszenarien für 2021 kalkuliert.
Zum aktuellen Zeitpunkt ist die weitere Entwicklung der zukünftigen Finanz- und Ertragslage nicht abzusehen, weshalb eine ständige Überprüfung der vorhandenen Informationen sowie deren mögliche Auswirkungen vonseiten Kitzbühel Tourismus weiterhin laufend evaluiert werden.
In Phase zwei gab es klare Vorgaben für das Team, mit Schicht-Arbeitsmodellen, der Konzentration auf Home-Office Modelle sowie der Priorisierung von Aufgaben und die konsequente Revision des Budgets. Mit Einbußen in den Pflichtbeiträgen und Aufenthaltsabgaben musste bereits ab Tag 1 gerechnet werden. Aufgrund der verantwortungsvollen und vorsorglichen Tätigkeit bei Kitzbühel Tourismus können wir auf einer gesunden pekuniären Basis aufbauen, verfügen über klare Strukturen in Strategie und Unternehmen. Diese gesunden Strukturen helfen vor allem bei der Aufrechterhaltung der notwendigen Betriebsaufgaben. Trotz allem wurde rigoros im Budget gekürzt, um auch die Liquidität in diesem Jahr sichern zu können.
Die Zeit der Krise wurde genutzt, um die Kommunikationsmaßnahmen zu optimieren und gleichzeitig mittels klassischer Szenario Planung einen dreistufigen Marketingplan auszuarbeiten, um mit höchster Sorgfalt flexibel agieren zu können. Als führende Tourismusdestination war es uns wichtig, ein klares Signal zu geben, dass Kitzbühel gemeinsam mit den Betrieben wieder geöffnet hat.
In Phase drei wurde versucht, den Mitgliedern von Kitzbühel Tourismus die höchstmögliche Unterstützung zukommen zu lassen. Mittels einer großangelegten einzigartigen Kommunikations-Offensive, der Integration der Partner in jene, der laufenden Kommunikation aktueller Informationen und der ständige, direkte Austausch zu den Leistungsträgern, mit Kitzbühel Tourismus stärkte zudem das Wir-Gefühl und den Zusammenhalt innerhalb unserer Region.
Auch wenn wir verhalten positiv in die Zukunft blicken, so gibt es doch einige Themen, welche die weitere Entwicklung stark beeinflussen. Es ist gerade der so wichtige Teil der Kongress- und Incentive Hotellerie für Kitzbühel ein essentieller Wertschöpfungsbringer, vor allem in den Randzeiten. Dieser Teil unserer Ankünfte ist in allen Kongressdestinationen zum Liegen gekommen und wird für das gesamte Jahr 2020, aber auch 2021 als schwierig bewertet. Der zukünftige Individualtourismus auf internationaler Ebene hängt zudem stark von der Entwicklung in unseren Kernmärkten ab. Besonders wann Reisen wieder uneingeschränkt möglich sind und wie es um die Veranstaltungen im Sommer und Winter steht, wird Auswirkungen auf die Nächtigungen, aber auch die regionale Wertschöpfung haben.
Es ist unsere oberste Prämisse bei Kitzbühel Tourismus, den Lehren und Werten dieser Krise Platz in unseren Planungen und Entwicklungen beizumessen. Die Art und Weise, wie wir als Gesellschaft geographische Nähe oder Ferne bewerten, neue Bedürfnisse die ein Urlaubsort zu erfüllen hat, die Art und Weise wie wir Mobilität bewerten sind Themen, die bereits vor Corona thematisiert wurden, in dieser Krise jedoch noch weiter an Signifikanz gewonnen haben.
Jede Schwierigkeit bringt auch Chancen mit sich. Solange wir diese nutzen, den Status quo kritisch zu analysieren, Eingefahrenes zu hinterfragen und möglicherweise zu ändern, sehen wir durchaus Entwicklungspotenzial. Gerade der wiedergewonnene Zusammenhalt in der Region, vor allem aber die Erkenntnis, welchen Wohlstand (und dieser sei nicht rein finanzieller Natur zu verstehen, sondern auch im Rahmen von gebotener Infrastruktur wie Wege, Schulen, medizinische Versorgung oder Arbeitsplätze) Tourismus induziert, kann ein Umdenken in der Wertschätzung unserer Industrie für die Zukunft bewirken.
Unsere Aufgabe wird es daher weiterhin sein, gewissenhaft und sorgfältig die Lebensraumgestaltung Kitzbühels für die Zukunft zu forcieren.
Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk
Bericht zum Jahresabschluss
Prüfungsurteil
Wir haben den Jahresabschluss der Kitzbühel Tourismus Körperschaft öffentlichen Rechts, Kitzbühel, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2019 sowie der Ertragslage des Tourismusverbandes für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Grundlage für das Prüfungsurteil
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt
„Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Tourismusverband unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.
Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss
Die gesetzlichen Vertreter des Tourismusverbandes sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Tourismusverbandes vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Tourismusverbandes zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Tourismusverband zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Tourismusverbandes.
Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses
Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Die Abschlussprüfung umfasst keine Zusicherung des künftigen Fortbestandes des geprüften Tourismusverbandes oder der Wirtschaftlichkeit oder Wirksamkeit der bisherigen oder zukünftigen Geschäftsführung.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
:: Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
:: Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Tourismusverbandes abzugeben.
:: Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
:: Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Tourismusverbandes zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Tourismusverbandes von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
:: Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht
Wir tauschen uns mit dem Aufsichtsrat unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Bericht zum Lagebericht
Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.
Urteil
Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.
Erklärung
Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Tourismusverband und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.
Innsbruck, am 4. September 2020
Deloitte Tirol Wirtschaftsprüfungs GmbH
Mag. Gunnar Frei
Wirtschaftsprüfer