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Kitzbühel Tourismus
Geschäftsbericht 2022
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Lagebericht 2021

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Lagebericht 2021

Allgemein

Der Tourismus zählt zu einem der größten Wirtschaftszweige weltweit. Die Tourismus- & Freizeitwirtschaft Österreichs leistet einen signifikanten Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung. Österreichs Wirtschaft befindet sich nach dem pandemiebedingten historischen Rückgang des Jahres 2020 wieder auf einem Erholungskurs. Im Jahr 2021 stieg das Bruttoinlandsprodukt nach vorläufigen Berechnungen real um 4,5%. Das österreichische Bruttoinlandsprodukt zu laufenden Preisen lag im Jahr 2021 bei rund 403,4 Mrd. Euro, das entspricht einem Wert von 45.043 Euro pro Einwohnerin (Quelle: Statistik Austria, WIFO).

Auch 2021 wurden knapp ein Fünftel weniger Nächtigungen als 2020 erzielt. Im Kalenderjahr 2021 wurden 79,56 Mio. Nächtigungen in österreichischen Beherbergungsbetrieben registriert. Damit sank die Zahl der Nächtigungen um 18,31 Mio. bzw. 18,7% im Vergleich zum Jahr 2020 (97,87 Mio.) und damit auf das Niveau des Jahres 1970 (79,52 Mio.). Dieser Rückgang ist im überwiegenden Ausmaß auf die Monate der Betriebsschließungen (Jänner bis Mai sowie November 2021) zurückzuführen, in denen um 85,6% weniger genächtigt wurde (Quelle: Statistik Austria 2021).

Insgesamt wurden 49,96 Mio. Übernachtungen ausländischer Gäste gezählt (-24,6% bzw. -16,32 Mio. gegenüber 2020). Die Übernachtungen von Gästen aus Deutschland, dem wichtigsten Herkunftsmarkt, gingen 2021 um 16,7% auf 32,08 Mio. zurück. Gäste aus den Niederlanden nächtigten um 41,6%, jene aus der Schweiz bzw. Liechtenstein um 36,6% weniger in Österreich. Inländische Gästenächtigungen wurden insgesamt 29,60 Mio. (-6,3% bzw. -2,00 Mio.) verzeichnet. Die Zahl der Ankünfte ging im selben Zeitraum um 2,89 Mio. bzw. 11,5% auf 22,14 Mio. zurück (ausländische Gäste: -15,7% auf 12,73 Mio.; inländische Gäste: -5,3% auf 9,42 Mio.) Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer sank auf 3,6 Nächte (2020: 3,9 Nächte) (Quelle: Statistik Austria 2021).

Für die zweite, von der Pandemie überschattete touristische Sommersaison 2021 wurden, insgesamt 66,4 Mio. Nächtigungen gemeldet. Gegenüber dem Sommer 2020 bedeutet dies einen Nächtigungszuwachs von 23,4%. Im Vergleich zum Sommer 2019 allerdings ein Minus von 15,9%. Durch die coronabedingten Reisebeschränkungen in der Sommersaison 2020 wurden zwar mehr Nächtigungen von Ausländerinnen und Ausländern (+33,9%; 42,36 Mio.) verzeichnet als im Vorjahr, diese liegen dennoch weit unter dem Niveau der Sommersaison 2019 (-23,9%). Die Nächtigungen von Inländerinnen und Inländer nahmen gegenüber der Vorjahressaison um 8,5% zu. Dies bedeutet einen Anstieg von 3,4% gegenüber dem Vorkrisensommer 2019. Die Zahl der Ankünfte (= Zahl der Gäste) entwickelte sich im Vergleich zur Sommersaison 2020 positiv (18,86 Mio., +28,3%; 2019: 25,6 Mio., -26,3%) (Quelle: Statistik Austria 2021).

Die Wintersaison 2020/2021 schloss aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie mit insgesamt 5,56 Mio. Nächtigungen ab. Durch die Betriebsschließungen wurden von November 2020 bis April 2021 nahezu keine Nächtigungen registriert. Dementsprechend nahm die Zahl der Nächtigungen im Vergleich zur Vorjahressaison um 90,7% ab.

Die Ausländernächtigungen erreichten mit 1,59 Mio. einen Wert, der um 96,6% unter dem des Winters 2019/2020 lag. Die Inländerübernachtungen waren um 69,3% (3,97 Mio.) rückläufig. Nur 7,3% (0,41 Mio.) aller Übernachtungen entfielen auf Gäste aus Deutschland. Aber auch andere wichtige Herkunftsmärkte wie die Niederlande (-99,59%), das Vereinigte Königreich (-98,5%), Schweiz und Liechtenstein (-97,3%) und die Tschechische Republik (-96,0%) verzeichneten deutliche Nächtigungseinbußen. Nach Beherbergungsbetrieben betrachtet, verzeichneten Hotels und ähnliche Betriebe (Nächtigungsanteil: 52,3%) gegenüber der Wintersaison 2019/20 Nächtigungsrückgänge von 92,1%, wobei die höchsten in 5-/4-Stern-Betrieben gemeldet wurden (-93,8%). Kurheime wiesen auf Grund der Ausnahmenregelungen im Betretungsverbot die geringsten Verluste auf (-8,2%) (Quelle: Statistik Austria 2021).

Nachhaltige Reisen liegen im Trend und zeigt sich auch im wachsenden Umsatz der Outdoorbranche. Tourismusforscher Jürgen Schmude (D) sieht die Tourismusindustrie im Wandel: „Im Trend ist nachhaltiges Reisen, der Outdoor- und Naturtourismus hatte schon vor Corona steigende Nachfrage, die Pandemie hat hier dann nochmal wie ein Katalysator gewirkt.“ Die Nachfrage nach Flugreisen und Kreuzfahrten sei hingegen eingebrochen und werde auch so schnell nicht wieder zurückkommen. (Quelle: Deutsche Welle).

Die kurzfristigen Aussichten sind zwar durchwachsen – hauptsächlich aufgrund ungewisser Wirtschaftsperspektiven und extremer Schocks, z.B. Gesundheitsrisiken und Extremwetterereignisse – langfristig dürfe der Tourismus jedoch wieder im Wachstum befindlich sein. Wo sich dieses Wachstum manifestieren wird, ist jedoch ein Diskussionspunkt (OECD-Tourismustrends).

 

Kitzbühel Tourismus 2021

 

Die Tätigkeiten von Kitzbühel Tourismus wurden im Berichtsjahr durch 2 Aufsichtsratssitzungen, 4 Vorstandssitzungen sowie in 52 Zahlungsläufen mit insgesamt 2.231 Überweisungen (davon 2.033 mittels Sammelüberweisungen) und 1.010 Lastschriftaufträge durchgeführt. Der Ausschuss für Gebarungsprüfung tagte in diesem Berichtsjahr zweimalig.

Mit 30.06.2021 verzichtete Aufsichtsrat Herr August Bachler auf sein Mandat. Der im betreffenden Wahlvorschlag nächst gereihte Kandidat Herr Jürgen Stelzhammer bestätigte die Annahme des Mandats.

Laufende Unsicherheit als roter Faden des touristischen Jahres 2021

  • Restriktionen und Lockdowns

Zweimal wurde die touristische Arbeit von Kitzbühel Tourismus in diesem Jahr unterbrochen. Während der Winter 2021 von Jänner bis April mit der Schließung sämtlicher Unterkünfte zur touristischen Nutzung – mit einem Nächtigungsminus zum Vorjahr von 96,6% – so gut wie ausfiel und die Sommersaison durch die späte Öffnung diverser Märkte (z.B. Deutschland) und der anhaltenden Unsicherheit eine späte Renaissance erfuhr, wurden bereits im Dezember 2021 durch einen Lockdown die Vorfreuden auf eine erfolgreiche Wintersaison dementsprechend gedämpft.

Die Sommersaison gestaltete sich – gerade in den Monaten Juli bis September – sowohl für Beherbergungsbetriebe als auch Gastronomie und Freizeiteinrichtungen zufriedenstellend und erfuhren im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 23,7%. Im Vergleich zum Vor-Corona Sommer fehlten jedoch immer noch 27,8 % an Übernachtungen.

Auch die 2G Kontrollen, den vorgezogenen Sperrstunden, der Positionierung Österreichs als Hochrisikogebiet in Deutschland, die damit verbundene Quarantäneregelung für Kinder unter 12 Jahren, dem bereits erwähnten Lockdown vom 22.11.2021 bis 13.12.2021 sowie die Reduktion der Gültigkeit des Impfzertifikates auf 6 Monate, hatten teilweise direkte Auswirkungen auf die Nachfrage sowie die daraus resultierenden Nächtigungszahlen.

  • Sorgenkind MICE

Sorgen bereitete ganzjährig das Tagungsgeschäft, welches teilweise komplett zum Erliegen kam. Auch für die kommenden Jahre wird ein noch düsteres Bild für diese Branche gezeichnet – aktuellen Studien zufolge rechnet man erst im Jahre 2024 mit einer kompletten Erholung. Auch der Ausfall diverser Feierlichkeiten und Hochzeiten reduzierte die Einnahmenströme und somit auch die Erträge für Kitzbühel Tourismus.

  • Flexibilität in der Operative

Die Arbeit im Bereich des Krisenmanagements erfuhr daher keine Reduktion, sondern eine teilweise Erweiterung. Gerade durch die Kurzfristigkeit der Bekanntgabe diverser Verordnungen sowie der laufenden Änderungen von Einreisebestimmungen und Verhaltensregeln vor Ort, war das Team von Kitzbühel Tourismus mehr als gefordert, sowohl Gäste als auch Mitgliedsbetriebe mit den aktuell gültigen Regelungen zu beliefern.

Besonders in der Ausrichtung und Organisation diverser Veranstaltungen zeigte sich die Komplexität der vorherrschenden Situation. Diverse notwendige Einfriedungen, Eintrittskontrollen oder sonstige Restriktionen dämpften teilweise den Andrang, bedeuteten aber vor allem einen immensen Mehraufwand mit meist empfindlich reduzierten Teilnehmerzahlen. Im Sommer 2021 half sich Kitzbühel Tourismus unter anderem mit der Neu-Organisation diverser Veranstaltungen wie den traditionellen Kitz Sommernächten, um den Gästen trotz allem ein ansprechendes Urlaubserlebnis zu bieten.

Auch die behördliche Einreichung für die Abhaltung von Veranstaltungen – wie des Advent-Marktes – wurde mehrfach revidiert und Verordnungen während der Veranstaltung novelliert. Somit wurde die Vorbereitung diverser (Groß-)Veranstaltungen – wie auch den Hahnenkammrennen – zum Spießrutenlauf. Trotz allem gilt ein großer Dank der Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel, die in ständigem Austausch und mit größtmöglicher Unterstützung behilflich waren.

  • Ausweitung der Aufgabenbereiche

Auch im Service Bereich wurden die Tourismusverbände 2021 mehrfach gefordert. Die Organisation und Bereitstellung diverser Testmöglichkeiten für die Betriebe (Antigen und PCR), sowie deren Lagerung und Logistik, die Organisation befugter Stellen und die Information von Gästen und Betrieben gleichermaßen, stellte eine weitere Herausforderung für das Team des Service Centers dar.

  • Gemeinsame Produktentwicklung

Die Kurzfristigkeit der Buchungen zwang viele Betriebe zu einem Umdenken in ihren Verkaufsaktivitäten. Gemeinsam mit dem Kitzbüheler Hotelverein wurden laufende Angebots-Anpassungen, gemeinsame Empfehlungen für Stornobedingungen und Rücktrittsrechten erarbeitet. Mit einem gesteigerten Online-Marketing-Paket für konkrete Angebote und der Präsentation in diversen Printmedien wurde versucht, die Betriebe in dieser herausfordernden Zeit bestmöglich zu unterstützen.

  • Regionsübergreifende Kooperationsaktivitäten

Positiv zu erwähnen ist der durch die Situation entstandene, wöchentliche Austausch der Tourismusverbände des Tiroler Unterlandes, welcher in vielen Bereichen eine merkliche Optimierung von Synergien, gemeinsamen Technologien und dem Wissensaustausch bedingte. Unter anderem entstand durch diese Kooperation eine gemeinsame Lösung für die digitale Gästeregistrierung.

  • Vorsicht und Umsicht in der finanziellen Gebarung

Mehrmals wurden die Tourismusverbände im Jahr 2021 darauf aufmerksam gemacht, die zur Verfügung stehenden Budgets mit der notwendigen Sorgfalt und Sparsamkeit zu verwenden. Investitionen wurden soweit als möglich zurückgestellt oder in Frage gestellt, die Marketingaktivitäten reduzierten sich durch die Nicht-Verfügbarkeit diverser Märkte automatisch, obwohl man auf den Heim-Märkten eine gesteigerte Markpräsenz zeigte. Im Herbst 2021 ereilte die Tourismusverbände zudem eine Budgetwarnung des Amtes der Tiroler Landesregierung, welche keine weiteren Einnahmen aus Pflichtbeiträgen für das vierte Quartal prognostizierte. Während bereits in den ersten drei Quartalen mit einer weiteren Budgetrevision gewirtschaftet wurde, nahm man diese Warnung zum Anlass, im vierten Quartal die Revision noch strenger zu handhaben. Die im vierten Quartal trotz Warnung geflossenen Leistungen von EUR 1.453.699,19, dienen im Jahr 2022 als Puffer für Preissteigerungen und zurückgestellte Investitionen.

Markt- und Nächtigungsentwicklung eines pandemiebedingten Krisenjahres

  • Behördliche Schließungen für die touristische Wintersaison 2020/21

Das Worst-Case Szenario einer ausbleibenden Wintersaison entwickelte sich zur Realität. Trotz Öffnung der Skigebiete mit Weihnachten fielen durch Reisewarnungen, Grenzschließungen, sowie den behördlichen Schließungen von Hotellerie und Gastronomie auch Tagesskigäste der Pandemie zum Opfer.

Die Wintersaison 2020/21 war somit ein de facto „Totalausfall“ und bescherte ein Minus von 96,6% zum Vorjahr. Der kalkulierte Verlust über die Kurtaxe belief sich auf EUR 804.681,00 während der Verlust an Pflichtbeiträgen durch Umsatzeinbußen mittelfristige Auswirkungen auf die Budgets haben könnte.

  • Entspannung und Verlängerung der Sommersaison 2021

Wie bereits im Sommer 2020, entspannte sich auch die Situation im Sommer 2021. Trotz allem zeigte sich der Ausfall diverser Flugmärkte – z.B. Großbritannien lag mit einem durchschnittlichen ÜN-Anteil von 8,2% und somit Platz 3 in der Nächtigungsstatistik 2019 – in den Statistiken.

Die Weiterführung einer sinnvollen Konzentration der Marketingaktivitäten auf Nahmärkte, vor allem Österreich, Deutschland und der Schweiz, mit einem Fokus auf konkrete Angebotspräsentationen, zeichnete das Kommunikationsbild des Sommers 2021.

Auch der September zeigte sich erstaunlicherweise positiv und bestätigt die Annahme, dass viele Gäste aufgrund der Unsicherheiten des Winters ein späteres Datum für ihren Sommerurlaub wählten.

  • Unterschiedliche Entwicklung der Bettenauslastung

Eine drastische Diskrepanz eröffnete sich in den Auslastungsergebnissen der Monate Juli und August.

Von einer durchschnittlichen Auslastung von 43% ausgehend gab es Betriebe, die in den Monaten Juli und August durchgehende Auslastungen von über 90% bilanzierten, während es auch Häuser gab, welche durchgängig unter 20% lagen. Der Fokus auf Tagungen und Events, ein erhöhter Gästeanteil aus Flugmärkten könnten die Faktoren sein, die diese großen Unterschiede teilweise erklären.

  • Holpriger Start in die Wintersaison 2021

Während KitzSki bereits Ende Oktober in die Skisaison am Resterkogel startete, wurde die touristische Wintersaison mit einem Lockdown vom 19. November bis 12. Dezember schwer getroffen. Eine Vielzahl an Umbuchungen und Stornierungen trafen den Start der Wintersaison empfindlich. Umbuchungen in Länder mit weniger Restriktionen begleiteten uns dabei die gesamte Wintersaison.

Empfindlich trafen Gastronomie und Hotellerie die Schließzeiten von 22:00, welche sich vor allem in der Weihnachtszeit und über Silvester bemerkbar machten.

  • Marktentwicklungen

:: Fazit

Der Ausfall der Wintersaison 2021, der späte Start der Sommersaison 2021, der Lockdown im November/Dezember 2021 sowie die weiteren Einbußen wichtiger Flugmärkte sowie des MICE Geschäfts, zeigen sich auch in den Zahlen von 2021. Auch wenn der Sommer besser als erhofft verlief, so stand auch 2021 unter dem Covid-Krisenstern.

Markenentwicklung

Trotz pekuniärer Einschränkungen wurde 2021 volles Augenmerk auf den Markenbildungsprozess gelegt. Die unfreiwillige Zwangspause der Wintersaison 2020/21 nutzend, hat Kitzbühel Tourismus gemeinsam mit Interessierten an einem touristischen Zukunftsbild zu arbeiten begonnen.

Mittels zahlreichen Workshops und Gruppenmeetings in einem über 50-köpfigen Team wurden die Potenziale und Stärken, aber auch die Schwächen Kitzbühels diskutiert.

Flankiert wurden diese Diskussionen von umfassenden Befragungswellen. Über 1.200 Bewohner, Mitarbeiter und Unternehmer des Lebensraumes Kitzbühel sowie eine umfassende Außensicht von Gästen und Nicht-Gästen halfen, eine ungeschönte Analyse des Status Quo zu erhalten.

Dieser Status quo diente in weiterer Folge als Grundlage für die strategische Weiterentwicklung der Destination auf Basis von Erfolgsfaktoren und Handlungsfeldern. Das Zukunftsbild der Marke Kitzbühel gibt dabei einen Rahmen, wofür Kitzbühel künftig stehen möchte und was man gegenüber Gästen, Einheimischen, Leistungsträgern und Partnern verkörpern will. Die zentralen Bausteine bilden fünf Erfolgsmuster und ein Leistungskern. Diese dienen als zentraler Handlungsrahmen für die touristischen Maßnahmen und Aktivitäten.

Aus Gästesicht soll Kitzbühel seine Wahrnehmung als Premium-Destination weiter stärken. Eine gemeinsame Wertehaltung, unabhängig von Alter und Herkunft, differenziert Kitzbühel vom Mitbewerb. Ein bewusster Lebensstil, Sport- und Natur-Affinität, nachhaltiger Konsum trotz Genuss prägen die Bedürfnisse unserer Gäste. Kitzbühel präsentiert dabei einen offenen, zukunftsorientierten Mindset, der Dinge neu denken lässt.

  • Erfolgsmuster Outdoor Active

Die sportliche Aktivität in der Kitzbüheler Bergwelt prägt auch in Zukunft wesentlich das Wesen der Marke. Wir verschreiben uns einer abwechslungsreichen Aktivitätsvielfalt in freier Natur und setzen in diesem Rahmen gezielte Experiences. Ausgewählte Speerspitzen im Bereich des Breiten und Profisports unterstreichen unsere Kompetenz und die Relevanz des Sports im Kitzbühel-Lifestyle.

  • Erfolgsmuster Inspiring Networks

Gleichgesinnte treffen, zusammen Zeit verbringen und in den gemeinsamen Dialog treten, gewinnen verstärkt an Bedeutung. Kitzbühel stellt echte Begegnungen und den persönlichen Austausch – sowohl im Privaten als auch im Beruflichen – ins Zentrum und etabliert sich mit seiner inspirierenden Atmosphäre als DER Ort, um sein Netzwerk zu pflegen und auszubauen.

Gezielt unterstützen wir aktive Begegnungen und positionieren uns als der ideale Ort für private und berufliche Zusammenkünfte.

  • Erfolgsmuster Culinary Delights

Kulinarik ist ein wesentlicher Bestandteil des Kitzbühel-Lifestyles und besticht mit Genussmomenten auf Top-Niveau. Wir verschreiben uns der Förderung innovativer und regionaler Konzepte und Veranstaltungsformate, welche die kulinarische Kompetenz Kitzbühels unter Beweis stellt. Dabei bedienen wir zeitgeistige Ernährungsgewohnheiten und schaffen so einzigartige Geschmacks- und Genusserlebnisse.

  • Erfolgsmuster New Premium

Qualität ist und bleibt der beste Business Plan und wird zukünftig angereichert mit den zukunftsorientierten Bedürfnissen junger Generationen und einem zeitgemäßen Lebensstil. Im Zentrum stehen Quality Time, Lebensfreude und Experiences. Nachhaltiges und ökologisches Handeln gelten als Selbstverständnis und werden durch Energietransfers mit „New Premium Brands“ weiter verstärkt.

  • Erfolgsmuster Workation

Neue Arbeitsmodelle etablieren sich in der neuen Arbeitswelt zunehmend, somit steigt auch die Nachfrage der Verbindung von Arbeit und Urlaub. Kitzbühel verschreibt sich diesem Trend und nimmt eine federführende Rolle in der Branche ein. Dabei werden spezifische, am Gästenutzen orientierte, attraktive Workation-Services etabliert.

Leistungskern „my preferred place for being“

Gemeinsam ergeben diese Erfolgsmuster den Leistungskern, der sich als „my preferred place for being“ und somit als attraktiver Lebensraum für alle etablieren soll. Kitzbühel wird somit zum Sehnsuchtsort und ein idealer Raum für Begegnungen auf Augenhöhe, zwischen Gästen, Einheimischen, Mitarbeitern und Teilzeit-Einheimischen.

Ein erster großer Erfolg war die einstimmige Befürwortung der Erfolgsmuster im Aufsichtsrat von Kitzbühel Tourismus im Oktober 2021. 2022 geht es darum, weitere Gremien und Leistungsträger für das Zukunftsbild zu begeistern.

So soll 2022 in Arbeitsgruppen an konkreten Projekten gearbeitet werden, schließlich soll das Konzept nicht als Kommunikations-Werkzeug, sondern als Arbeitsauftrag für die Destination gesehen werden.

Die Besonderheit dieses Prozesses liegt darin, dass die strategischen Weichen nicht mehr Top-Down in den Gremien entschieden werden, sondern die Entscheidung von allen im Lebensraum Kitzbühel Interessierten getragen werden kann. So wird direkt über die künftige Ausrichtung unserer Destination entschieden und schafft Akzeptanz für die Umsetzungsschritte. Besonders positiv zu erwähnen ist der Umstand, dass sich so viele junge Personen im Markenbildungsprozess engagiert haben. Das macht Mut für die Zukunft und die weitere Entwicklung der Destination Kitzbühel.

Produktentwicklung im Rahmen des Markenbildungsprozesses

Dem Spirit des Markenbildungsprozesses folgend, wurden 2021 unter anderem bereits die ersten quick-wins im Rahmen einer co-kreativen Herangehensweise umgesetzt.

So wurde gemeinsam mit Vertretern der Kitzbüheler Kaufleute und Gastronomie ein Relaunch der Kitz Sommernächte umgesetzt. In mehreren Workshops wurde das Leitmotiv „pura vida“, ein eigenes CD sowie ein Basisprogramm für die Donnerstag-Abende gestaltet. Mit jedem Abend wuchs die Bereitschaft der Mitglieder, sich selbst in die Gestaltung und das Angebot einzubringen – mit Erfolg. Jeder Donnerstagabend war bestens besucht, mit Kinderprogramm, Straßenkunst, Live-Musik und einen eigenen Pura Vida Drink fand diese Neukonzeption positiven Anklang bei den Besuchern.

Auch im Bereich Kulinarik wurde ein erstes Projekt mit Namen „Kitz Kulinarik x Piemont“ umgesetzt. Gemeinsam mit einen Kooperationspartner aus Alba wurden an 4 Tagen im September italienische Köstlichkeiten aus dem Piemont mit regionalen Produkten und Gastgebern verbunden. Das Konzept erfreute sich großer Beliebtheit, wird 2022 weitergeführt und soll langfristig eine Ausweitung erfahren.

Das Thema outdoor active im Bike Segment forcierend, wurde gemeinsam mit dem Tourismusverband Kirchberg und der Bergbahn AG Kitzbühel eine Arbeitsgemeinschaft Bike gegründet. Ziel ist die gemeinschaftliche und einheitliche Bearbeitung des Produktes Bike mit einheitlichem CD, definierten Zielgruppen und Märkten sowie einer regionsübergreifenden Investment-Strategie.

 

Zahlen

Die Umsätze der Mitgliedsbetriebe erfuhren im Kalenderjahr erneut einen Rückgang. Die Minderung der Erlöse des Kitzbühel Tourismus aus Beiträgen und Abgaben betrug -0,75 T€, was in Summe zu den Einnahmen iHv 5,0 Mio € (VJ 5,76 Mio €) führte. Davon sind 1,6 Mio € (VJ 2,17 Mio €) auf Einnahmen aus Aufenthaltsabgaben und 3,4 Mio € (VJ 3,59 Mio €) auf Einnahmen aus Pflichtbeiträgen zurückzuführen.

Der Umsatz der Golfanlage war mit 1,3 Mio € (VJ 1,16 Mio €) zu verzeichnen. Die sonstigen Erträge verminderten sich um -0,028 Mio €, wobei dies überwiegend auf zum Vorjahr verminderte Kostenersätze zurückzuführen ist.

In den erhaltenen Zuschüssen, Förderungen, sonstigen Erträgen – Ersätze Personal, sind Förderungen in Bezug auf Covid 19 iHv Mio € 1,75 (VJ Mio € 1,76 ) enthalten. Dies betrifft im Wesentlichen die Kurzarbeit mit T€ 195 (VJ T€ 146) und die Tourismusförderung Land Tirol mit Mio € 1,5 (VJ Mio € 1,5).

Die Sachaufwendungen für Infrastruktur und Werbung (Marketing, Werbung, Infrastruktur, uä) sind von 3,00 Mio € auf 3,2 Mio € (+0,2 Mio €) gestiegen.

Der Personalaufwand erfuhr im GJ 2021 eine Erhöhung iHv + 167 T€ auf 2,36 Mio € (VJ 2,19 Mio €). Dies beruht einerseits auf einer Indexsteigerung der Gehälter andererseits war für Personalrückstellungen iHv + 43,6 T€ vorzusorgen.

Die Investitionen iHv 0,45 Mio € (VJ 0,3 Mio €) betreffen insbesondere Sanierung, Umbau und Erneuerung Geschäftsausstattung Clubhaus Golf (195 T€), die Erneuerung der EDV Ausstattung (61,6 T€), diverse Investitionen in die Geschäftsausstattung (45 T€) und die Produktentwicklung Infrastruktur Bike Trail (36 T€) sowie diverse sonstige Investitionen. In Summe ergibt sich eine Anlagenabschreibung von 622 T€ (VJ 602 T€). Die übrigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich auf 1,6 Mio € (VJ 1,5 Mio).

Das Eigenkapital inklusive Rücklagen erhöht sich nach Verbuchung des Jahresgewinnes auf 12,2 Mio € (VJ 11,5 Mio €). Entsprechende Rücklagen wurden im laufenden Jahr für Nachfragestimulation Markt in Summe von 0,98 Mio. € gebildet. Die langfristige Revitalisierungsrücklage Golf beläuft sich nunmehr auf 24 T€ (VJ 0 T€). Die kurzfristige Betriebsmittelrücklage wurde nicht verändert und steht wie im Vorjahr mit einem Betrag von 2,0 Mio € zu Buche.

Der Cash Flow der laufenden Verbandstätigkeit des Kitzbühel Tourismus beläuft sich im Wirtschaftsjahr auf 1,9 Mio € (VJ 2,6 Mio €).

Der Cash Flow aus der laufenden Investitionstätigkeit errechnet sich mit rund -0,4 T€ (VJ –0,3 T€), wobei – wie bereits angeführt – der Großteil der Investitionen in den Bereichen Software, Betriebsgebäude Golf, Produktentwicklung Wege und Betriebs- und Geschäftsausstattung Kitzbühel getätigt wurden. Zudem waren Erlöse iHv +2 T€ (VJ 11 T€) aus Anlagenverkäufen zu verzeichnen.

Die liquiden Mittel erhöhten sich und belaufen sich zum Stichtag auf 6,89 Mio € (VJ 5,51 Mio €).

Ausblick

So holprig wie 2021 begann, endete es auch. Ein touristischer Totalausfall mündete in einen Vor-Weihnachtslockdown und dämpfte die Erwartungen, überdurchschnittliche Zahlen zu schreiben. Gleichzeitig mahnt uns die Entwicklung aus 2021, dass der Sommer 2022 mit Vorsicht begangen werden muss und vor allem der Herbst 2022 im Auge behalten werden sollte, um einen weiteren Lockdown im Winter 2022/23 tunlichst zu vermeiden.

Auch wenn sich die Sommersaison 2021 positiv entwickelte, so zeigten sich doch die weiterhin fehlenden Gästeströme aus Flugmärkten und dem Geschäftstourismus. Gerade in den kommenden Jahren wird daher ein verstärkter Vertrauensaufbau diverser Fernmärkte und die Stärkung der Präsenz wieder eine große Rolle spielen.

Zwei weitere Themen beschäftigten uns im Jahr 2021 und werden künftig eine größere Beachtung einnehmen müssen – Mängel in der Fachkräftesicherung zwangen einige Betriebe, ihr Angebot zu reduzieren und sogar erweiterte Schließzeiten einzubauen. Employer Branding wird eines der Aufgaben in den kommenden Jahren werden und zeigt, welche Auswirkungen Nicht-Beachtung dieses Themas in diesem Bereich haben kann. Das Thema Nachhaltigkeit rühmt sich mit zahlreichen Initiativen und Förderschienen. Leider in unkoordinierter Form und mit wenig Fokus. Auch hier wird eine strategische Herangehensweise an das Thema in den nächsten Jahren unabdingbar.

Für Kitzbühel Tourismus stellt sich eine Zeit nach der Krise ein, die trotz allem noch die Nachwehen dieser beiden Jahre mit sich trägt. Einerseits wird das Thema Human Resources einen anderen Stellenwert einnehmen müssen. Beispiel wie Vailresorts, welche in den letzten beiden Jahren 1,5 Millionen Dollar für „employee experiences“ investiert haben zeigen, dass ein attraktives Umfeld oberste Priorität für die Sicherung von Arbeitskräften haben wird. Dabei wird es sich jedoch nicht nur um finanzielle oder sonstige Incentives handeln. Leistbarer und attraktiver Wohnraum, das Mobilitätsangebot und die Möglichkeit einer attraktiven work-life Balance rufen alle Leistungsträger – von Politik und Kommunen über Mitgliedsbetriebe bis hin zu öffentlichen touristischen Einrichtungen – in die Pflicht.

Während der Markenbildungsprozess einen erfolgreichen ersten Schritt in ein modernes Verständnis der Destinationsentwicklung setzt, ist es doch nur der Anfang eines rigorosen Umdenkprozesses für DMO-Management. Entscheidungsgrundlagen dürfen nur mehr auf Basis der definierten Erfolgsmuster und Ziele gelegt werden, was bedeutet, dass bisherige Investments und Förderungen obsolet werden. Auch die künftige Entscheidungsfindung, wo sich Kitzbühel Tourismus einbringen wird, wird keine politische Dimension mehr haben dürfen, sondern eine rein auf dem Markenbildungsprozess basierende, faktische. Dieser Weg wird kurzfristig der steinigere sein und mehr Resistenz hervorrufen, auf lange Sicht ist dies jedoch die einzige Möglichkeit, wieder eine Vorreiterrolle in der Tourismusarbeit einzunehmen.

Dies bedeutet auch, mutige Schritte in den Investitionen zu setzen, überall dort, wo die Erfolgsmuster konkret erlebbar gemacht werden. Eine solide pekuniäre Basis, welche durch einen rigorosen Sparkurs während der Pandemie erhalten werden konnte, bildet nun das Fundament für zukunftsweisende Projekte. Nach den Wahlen im Dezember 2022 werden größere Investitionen in den og. Zukunftsfeldern u.a. im Bereich „Outdoor active / Bike“ angestrebt, damit verbunden, wurde bereits auch eine Erhöhung der Aufenthaltsabgabe andiskutiert.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Von einer weltweiten Pandemie rutsche die Weltwirtschaft fast nahtlos in die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine. Die damit verbundenen Sanktionen gegen die russische Föderation, die Auswirkungen auf die Produktverfügbarkeiten und die dynamischen Preisentwicklungen beeinflussen unsere touristische Arbeit in großem Maße.

Seit einigen Monaten befinden wir uns damit einhergehend in einer Energiekrise und einer enormen Teuerungswelle, die derzeit auf eine Verzehnfachung der Energiekosten hindeutet. Einsparungsvorhaben,- bzw. auch Vorgaben sind auch für den Tourismus eine Belastungsprobe. Szenarien werden laufend mit Branchenpartnern und dem Land Tirol abgestimmt. Es geht auch um Planungssicherheit und entsprechende Entlastungsmaßnahmen und finanzielle Hilfen und eine Gleichbehandlung aller Branchen. Auch Kitzbühel Tourismus beschäftigt sich in Abstimmung mit relevanten Stakeholdern derzeit mit diversen Energieoptimierungsschritten.

Nicht zuletzt manifestieren sich zahlreichen Preissteigerungen in Mehrausgaben, welche in dieser Art kaum budgetiert werden konnten. Eine verlässliche Abschätzung der Auswirkungen auf unsere touristische Arbeit ist kaum möglich. Aus diesem Grund muss mit Anpassungen der Budget-Rahmen und Schätzungen der laufenden Ausgaben sowie damit einhergehenden Adaptionen unserer Budgets gerechnet werden. Erste außerbudgetäre Maßnahmen wurden bereits beschlossen.

Neben den dynamischen und weltpolitischen Änderungen auf das Budget muss auch berücksichtigt werden, dass in den kommenden Jahren eine Aufholung der Investitionsstaus sukzessive erfolgen muss. Gleichzeitig gilt es jedoch zu bedenken, dass die Förderungen, welche in den Jahren 2020 und 2020 mit jeweils über 1,7 Mio. Euro dotiert waren, mit 2021 ihr Ende fanden. Ob eine Kompensation über gesteigerte Aufenthaltsabgaben in vollem Ausmaß zu decken ist, ist aktuell nicht zu beantworten. Aus diesem Grund sollte bei jeglicher Investitionsfreude auch die weiterhin angespannte Situation in den Einnahmequellen berücksichtigt werden.

Aktuellen Berichten und Umfragen der Kitzbüheler Betriebe zufolge, kann berichtet werden, dass die Weihnachtssaison über dem Niveau von 2019 gebucht ist. Auch die Fernmärkte erholen sich langsam und stetig. Die gute Erreichbarkeit Kitzbühels schafft hier einen klaren Wettbewerbsvorteil. Im Sommer verzeichnete man wieder einen Anstieg im Bereich Geschäftstourismus, der auch den Winter über anhalten dürfte.

Die Entwicklung der Aufenthaltsabgabe und der Pflichtbeiträge sowie die damit verbundene Liquidität ist demnach als „zufriedenstellend“ einzustufen, sodass angestrebte Investitionen im Rahmen der derzeitigen verfügbaren Mittel umgesetzt werden können.

Kitzbühel, 14.09.2021

Dr. Christian Harisch

Obmann (i.V. des Vorstandes)

Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk

Bericht zum Jahresabschluss

Prüfungsurteil

Wir haben den Jahresabschluss der Kitzbühel Tourismus Körperschaft öffentlichen Rechts, Kitzbühel, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2021 sowie der Ertragslage des Tourismusverbandes für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Tourismusverband unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss

Die gesetzlichen Vertreter des Tourismusverbandes sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Tourismusverbandes vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümer ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Tourismusverbandes zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Tourismusverband zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Tourismusverbandes.

Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses

Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss  als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich  angesehen, wenn von ihnen einzeln  oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Die Abschlussprüfung umfasst keine Zusicherung des künftigen Fortbestandes des geprüften Tourismusverbandes oder der Wirtschaftlichkeit oder Wirksamkeit der bisherigen oder zukünftigen Geschäftsführung.

Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus gilt:

  • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund dolosen Handlungen oder Irrtümer im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Tourismusverbandes
  • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
  • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungs- nachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Tourismusverbandes zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Tourismusverbandes von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
  • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht

Wir tauschen uns mit dem Aufsichtsrat unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.

Bericht zum Lagebericht

Der Lagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.

Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.

Urteil

Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Erklärung

Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Tourismusverband und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.

Innsbruck, am 14. September 2022

Deloitte Tirol Wirtschaftsprüfungs GmbH

Mag. Gunnar Frei
Wirtschaftsprüfer