Lagebericht 2023
Lagebericht 2023
Lagebericht 2023
Allgemeine wirtschaftliche Lage und Auswirkungen auf den Tourismus
Die Weltwirtschaft verzeichnete im Jahr 2023 ein im historischen Vergleich bescheidenes Wachstum von 3,2 %, wobei das Wirtschaftswachstum regional sehr unterschiedlich ausfiel. Die Wirtschaft der USA expandierte im Vorjahr wesentlich stärker als noch Ende 2022 erwartet. In der EU hingegen nahm die Wirtschaftsleistung aufgrund der Nachwehen des Energiepreisschocks und gestiegener Zinsen in Folge des Ukrainekonflikts kaum zu. Die Wirtschaft der Eurozone ist in den letzten fünf Quartalen stagniert. (Quelle: Bundesministerium Finanzen)
Lage in den wichtigsten Zielmärkten:
Die deutsche Wirtschaft bewegte sich 2023 am Rande einer Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte von Oktober bis Dezember um 0,3 %, wobei bereits das zweite und dritte Quartal stagnierte. Im Gesamtjahr 2023 gab das Bruttoinlands in Deutschland um 0,3 % nach. Ausgebremst wurde die deutsche Konjunktur 2023 von mehreren Seiten. Hauptsächlich dämpfte die hohe Inflation die Kaufkraft der privaten Haushalte, die sich deshalb mit dem Konsum zurückhielten. (Quellen: Statistisches Bundesamt Deutschland, Frankfurter Allgemeine)
In Großbritannien hat sich nach einem guten Start ins Jahr 2023 und einem soliden BIP-Wachstum im Jahr 2022 (4,3 %) die Wirtschaftslage über das Jahr 2023 eingetrübt. Die britische Wirtschaft befand sich im 3. und 4. Quartal in einer leichten Rezession (-0,1 bzw. -0,3 %); über das Gesamtjahr konnte mit +0,1 % BIP-Wachstum eine schwarze Null erreicht und damit eine Rezession gerade so vermieden werden. Betrachtet man die Entwicklung des BIP pro Kopf, so ist dieses seit dem zweiten Quartal 2022 kontinuierlich rückläufig. Wie in anderen europäischen Volkswirtschaften haben vor allem die hohen Zinsen (gestiegenen Kreditkosten) und die Auswirkungen der Inflation (Energiekosten und Sekundäreffekte) die Reallohnentwicklung und damit die Haushaltseinkommen und Konsumnachfrage gebremst. (Quelle: WKO Wirtschaftsbericht Vereinigtes Königreich)
Auswirkung auf den Tourismus:
Weltweit hat sich der Tourismus weitestgehend erholt und kommt im Jahr 2023 auf durchschnittlich fast 90 % des Vor-Corona-Levels. Europa ist, als Kontinent mit den meisten Reisedestinationen, mit dem mittleren Osten und Afrika grundlegend für die positive Entwicklung verantwortlich und hat 2023 über 550 Millionen internationale Touristen willkommen geheißen. Das stellt einen Anteil von 56 % vom weltweiten Reiseaufkommen dar und kommt so auf ca. 94 % des Vor-Corona-Levels. (Quelle: UNWTO)
Regionaler betrachtet bremsen aber die oben erwähnten Umstände von gestiegener Inflation und höheren Zinsen die Bereitschaft für Urlaubsausgaben in unseren wichtigsten Zielmärkten und damit die schrittweise Annäherung auf das Vor-Corona-Niveau. Trotz der erhöhten Sparsamkeit in den Zielmärkte sind beispielsweise höheren Ausgaben für Auslandsurlaube bei den Deutschen im Vergleich zu 2019 zu verzeichnen. Diese sind aber hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass finanziell unabhängigere Reisende wieder vermehrt Fernreisen antreten. Laut der IATA gibt es eine starke Erholung bei den Zahlen der Fluggäste – Fernreisen sind nach Covid-19 wieder verstärkt im Trend. Die Lust auf Flug- bzw. Fernreisen, sowie auch die angespannte wirtschaftliche Lage in den Hauptzielmärkten wirkt sich unvorteilhaft auf die touristische Lage vor Ort aus. (Quelle: UNWTO, IATA)
Die Bedeutung des Tourismus in Tirol im Allgemeinen und Kitzbühel im Speziellen
Der Tourismus spielt in Tirol eine wesentliche Rolle: Fast 25.000 Betriebe leben direkt davon. Mit rund 50.000 Erwerbstätigen ist die Branche nicht nur ein wichtiger Faktor am Arbeitsmarkt, sondern wirkt auch als Impuls für andere Wirtschaftszweige wie Handwerk oder Handel.
Kitzbühel Tourismus vereint 2.500 Mitglieder, davon rund 500 Beherbergungsbetriebe, die direkt, indirekt oder induziert vom Tourismus abhängig sind, bzw. davon profitieren. Wiewohl Kitzbühel seit Jahrzehnten einen Qualitätstourismus forciert, ist eine gewisse Anzahl an Betten kritisch für die Finanzierung und den Erhalt von Infrastruktur. Als Beispiel sei das umfangreiche Angebot der Bergbahn AG Kitzbühel genannt.
Bilanz des Tourismusjahres 2022/23 Tirol und Kitzbühel
Die Bilanz des Tiroler Tourismusjahres 2022/23 (von 1. November 2022 bis zum 31. Oktober 2023) weist eine deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr auf, weil die Wintersaison im Tourismusjahr 2021/22 noch von Corona-Auflagen beeinträchtigt war. Die Ankünfte haben demzufolge um 15,4 Prozent auf 12,1 Millionen zugenommen, die Übernachtungen um 11,8 Prozent auf 48,5 Millionen. Daher empfiehlt sich auch eine Gegenüberstellung mit dem Tourismusjahr 2018/19 (vor Corona). Verglichen damit, liegt das Tourismusjahr 2022/23 bei den Ankünften um 2,5 Prozent und bei den Nächtigungen um 2,4 Prozent zurück. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Tiroler Gäste betrug über das gesamte Tourismusjahr 2022/23 betrachtet 4,0 Tage und ist damit konstant zum Vorjahr. (Quellen: Land Tirol, Tirol Werbung)
Mit einem Anteil am gesamten Nächtigungsvolumen in Tirol, reiht sich Kitzbühel mit knapp 900.000 Nächtigungen im unteren Drittel ein. Knapp 60% der Nächtigungen im Verband entfallen auf die 4 und 5 Sterne Hotellerie, gefolgt von Ferienwohnungen (18%), und 3 Sterne Betriebe (15%). Rund 50% der Nächtigungen entfallen auf die Sommersaison und es zeigt sich somit ein ausgeglichenes Bild zwischen den Saisonen, wenngleich klassische Randzeiten wie Mai/Juni sowie Oktober/November weiterhin zu den nächtigungsschwachen Monaten zählen.
Die Bilanz des Tourismusjahres 2022/23 von Kitzbühel Tourismus (von 1. November 2022 bis zum 31. Oktober 2023) weist wie im Tirol Vergleich deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr auf. Der Winter 2022|23 verzeichnete einen Aufwärtstrend und es konnte ein Nächtigungsplus von 20,0 % gegenüber dem Vorjahr verbucht werden. Im Vergleich zur Vorpandemie-Wintersaison 2018|19 musste ein Verlust von 16,1 % hingenommen werden. Der Sommer 2023 verbuchte gegenüber dem Vorjahr Nächtigungseinbußen von 2,4 %. Im Vergleich zum Vor-Corona Sommer fehlten -16,4 % an Nächtigungen.
Die Gesamtzahl der Nächtigungen von 01. November 2022 bis 31. Oktober 2023 ist mit insgesamt 968.371 um +8,7 % | +77.834 gegenüber dem Vorjahr gestiegen, jedoch zum Tourismusjahr 2018|19 um 16,2 % gesunken.
Detaillierte Entwicklung Tourismusjahr Kitzbühel Tourismus 2022/23
Die Gesamtzahl der Nächtigungen von 01. November 2022 bis 31. Oktober 2023 ist mit insgesamt 968.371 um +8,7 % | +77.834 gegenüber dem Vorjahr gestiegen, jedoch zum Tourismusjahr 2018|19 um 16,2 % gesunken. Der Winter 2022|23 erzielte mit 530.937 Nächtigungen ein Plus von 20,0 % | +88.437. Im Sommer wurde jedoch ein Nächtigungsminus von 2,4 %| -10.603 verbucht. Die Nächtigungen teilen sich auf 54,8 % im Winter und 45,2 % im Sommer auf. Gesamt reisten 276.186 Gäste im Tourismusjahr in das Gebiet von Kitzbühel Tourismus. Das ergibt ein Plus von 10,3 % | +25.698 zum Vorjahr und ein Minus von 15,3 % zum Vorpandemie-Jahr. Die Ankünfte teilen sich auf 49,6 % im Winter und 50,4 % im Sommer auf.
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 3,5 Tage im Tourismusjahr 2022|23 davon im Winter 3,9 Tage und im Sommer 3,1 Tage. Jedoch ist die Aufenthaltsdauer um einiges kürzer als im Vergleich zu Tirol, das Tourismusland verzeichnete im Schnitt 4,1 Tage im Tourismusjahr sowie 4,5 Tage im Winter und 3,6 Tage im Sommer. Diese historisch gleichbleibende Entwicklung einer relativen kurzen Aufenthaltsdauer in Kitzbühel lässt sich in den Stadtbüchern Kitzbühels bis in die 1920-er Jahre zurückverfolgen. Genannte Gründe sind die Präferenz, Kitzbühel als Naherholungsgebiet zu nutzen, der große Anteil von Gästen aus den Nahmärkten und besonders im Sommer die Tendenz von Kurzurlauben zu Veranstaltungen sowie dem generellen Trend zu immer kürzeren, dafür aber öfteren Reisen.
An unangefochtener erster Stelle im Nationenvergleich steht Deutschland mit 430.402 Nächtigungen (44,4 % Anteil) und 128.477 Ankünften (46,5 % Anteil) im Tourismusjahr 2022|23. Die Nächtigungen teilen sich auf 48,6 % im Winter und 51,4 % im Sommer auf. Auf Platz 2 sind wieder die österreichischen Gäste mit insgesamt 165.349 Nächtigungen (17,1 % Anteil) zu finden. Die Erholung der Flugmärkte ist speziell im Winter wieder erfreulich spürbar, die Gäste aus den USA verbuchten ein Nächtigungsplus von 148,3 % gegenüber dem Vorjahr und auch die britischen Gäste verzeichneten +18,2 % Nächtigungen.
Markt und Nächtigungsstatistik Winter 2022/23
Die Tiroler Wintersaison 2022/23 war die erste ohne coronabedingte Beschränkungen seit dem Winter 2018/19. Aus diesem Grund empfiehlt sich auch für den Winter 2022/2023 eine Gegenüberstellung mit dem Vorkrisenniveau 2018/19. Nach den starken Rückgängen während der Pandemie haben sich die Zahlen wieder deutlich erholt und liegen nur mehr leicht unter den Werten vor Corona: 25,7 Millionen Nächtigungen in der Wintersaison 2022/23 bedeuten ein Minus von 6,5 Prozent gegenüber dem Winter 2018/19. Bei den Gästeankünften fehlen mit 5,8 Millionen noch 7,3 Prozent auf den Wert vor der Pandemie. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer erlebte im Winter 2022/23 mit 4,5 Tagen ein Plus von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorkrisenniveau. (Quellen: Land Tirol, Tirol Werbung)
Die Winter-Entwicklung von Kitzbühel Tourismus 2022|23 verzeichnete einen Aufwärtstrend und es konnte ein Nächtigungsplus von 20,0 % gegenüber dem Vorjahr verbucht werden. Im Vergleich zur Vorpandemie-Wintersaison 2018|19 musste jedoch immer noch ein Verlust von 16,1 % hingenommen werden. Ebenso stiegen die Ankünfte im Vergleich zum Vorjahr um 24,4 %, jedoch ergab sich zum Winter 2018/19 ein Minus von 17,9 %.
Während die Reihung der Herkunftsmärkte im Winter 2022|23 gleich blieb, ist aus der oben dargestellten Grafik ersichtlich, dass Kitzbühel mit seinen Feriendörfern im Vergleich zum Vorjahr ein Nächtigungsplus verbuchen konnte, jedoch sich zum Vorpandemie-Winter 2018/19 noch nicht erholt hat. Das heißt für Deutschland +9,3 % | -16,9 %, Österreich +11,2 % | -15,2 %, Vereinigtes Königreich + 18,2 % | -32,7 %, Niederlande + 20,7 % | -0,8 %. Hervorzuheben sind die USA, diese ver-
zeichneten ein Plus an Nächtigungen von 148,3 % zu 2021|22 und 66,0 % zu 2018|19.
Auch im Winter 2022|23 wurde der Großteil der Gäste im 5*, 4*s und 4* Segment beherbergt.
Markt und Nächtigungsstatistik Sommer 2023
Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen – insbesondere der massiven Teuerung – schloss die Tiroler Sommersaison 2023 mit einem Plus gegenüber dem Vorjahr ab, sowohl bei Ankünften als auch bei Nächtigungen. Die Übernachtungen haben um 1,5 Prozent auf 22,8 Millionen zugenommen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist leicht zurückgegangen und beträgt 3,6 Tage (minus 0,1 Tag). Gemessen an den Nächtigungen war die Sommersaison 2023 die stärkste nach dem Sommer 1991, trotz eines deutlichen Bettenrückgangs von 371.000 auf 328.000 in den vergangenen 30 Jahren.
Mit rund 54 Prozent Anteil an den Gesamtnächtigungen bleibt Deutschland an erster Stelle der Herkunftsmärkte. Nach den Niederlanden mit 11 Prozent folgt auch schon Österreich mit einem Anteil von 8 Prozent an den Gesamtnächtigungen. Auf Platz 4 steht die Schweiz mit 5 Prozent, gefolgt von Belgien mit rund 3 Prozent. (Quellen: Land Tirol, Tirol Werbung)
Der Sommer 2023 bei Kitzbühel Tourismus verbuchte gegenüber dem Vorjahr Nächtigungseinbußen von 2,4 %. Im Vergleich zum Vor-Corona Sommer fehlten -16,4 % an Nächtigungen. Zu 2019 wurde in allen Monaten ein Minus verzeichnet, außer im Mai. Bei genauerer Analyse der Nationenstatistik zeigt sich, dass der Inlandstourismus weiterhin große Bedeutung hatte (2019: 84.029, 2022: 85.395, 2022: 84.160). Der Quellmarkt Deutschland verzeichnete im Vergleich zu 2019 ein Minus von -33.936 Nächten, UK -27.642, die Schweiz mit Liechtenstein -7.619 und die Niederlande -3.079 Nächten.
Beim detailliertem Blick auf die Bundesländerstatistik der Kernmärkte Deutschland und Österreich (Vgl. 2023 zu 2022) wird ersichtlich, dass die deutschen Bundesländer Bayern (-4,9%), Nordrhein-Westfalen (-6,1%), Mitteldeutschland (-2,5%), Baden Württemberg (-7,6%), Norddeutschland (-4,7 %) und Ostdeutschland (-1,9%) an Nächtigungen verloren, einzig Berlin konnte dazu gewinnen (+3,9%). Insgesamt brachte dies bei den deutschen Gästen über die Sommersaison einen Verlust bei den Ankünften i.H.v. 2.884 (–4,0,%) und bei den Nächtigungen i.H.v. 11.377 (-4,9%). Im österreichischen Quellmarkt divergierten die Bundesländerentwicklungen – Wien: -788 (-3,4%), NÖ: +684 (+4,2%), OÖ: -2.264 (-15,7%), STMK: +592 (+6,0%), TIR: +277 (+4,0%), SBG: -454 (-10,0%), KTN: +1.356 (+32,2%), VBG: -324 (-10,8%), BGL: +136 (+5,1%). Der Sommer wurde bei den inländischen Gästen mit –291 Ankünften und -785 Nächtigungen abgeschlossen.
Bettenentwicklung
Besonders im Sommer sind die Nächtigungsverluste seit dem Jahre 2019 vor allem durch drei Entwicklungen erklärbar.
- Genereller Trend in Richtung niedriger Aufenthaltsdauer
So sind von den rund 86.000 fehlenden Übernachtungen aus dem Sommer 2019 rund 28.000 der gesunkenen Aufenthaltsdauer zuzuschreiben. Dieses Phänomen ist auch im Tirol Vergleich erkennbar und ist ein Trend, den man künftig weiter gut beobachten muss und adäquate strategische Maßnahmen zu treffen sind.
- Einbruch im britischen Markt
Weitere 27.000 Übernachtungen fehlen durch das Fernbleiben britischer Gäste. Ein Großteil dieser Verluste ist – neben der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der Nation seit Covid sowie dem Brexit – zu erklären, dass ein Großteil der Hotelbetriebe von einem Pauschalangebot durch Reiseveranstalter in Großbritannien absieht. Wenn dies eine Entwicklung einer besseren Preisdurchsetzung erklärt, so schlägt sie sich trotzdem negativ zu Buche was die Nächtigungsstatistik betrifft.
- Massive Bettenverluste
Alleine 51% der fehlenden Nächtigungen sind durch die Schließung von 5 Betrieben seit Sommer 2019 erklärbar, was zeigt, dass die Region – vor allem im 3 Sterne Bereich – massive Angebotseinbußen erlebt.
Genauer standen im Tourismusjahr 2022|23 im Schnitt 8.018/ Betten zur Verfügung. In der Wintersaison waren 7.902 Betten verfügbar, eine Vollbelegung war an 65,6 Tagen gegeben, das einer Auslastung von 36,3 % entspricht. Im Sommer betrug die Bettenkapazität 7.632, wovon an 55,5 Tagen eine Vollbelegung zu verzeichnen war und somit eine Auslastung von 30,2 % zustande kam. Die niedrige Auslastung kann vor allem durch ein überproportionales Wachstum gewerblicher Ferienwohnungen (+40% in den letzten 10 Jahren) erklärt werden, welche die Auslastungs-Statistik massiv nach unten drückt. Gleichzeitig verliert die Region massiv an auslastungsstarken 3-Sterne Betrieben und Privatzimmervermietern. Auch die Schließung von großen Hotelbetrieben wie beispielsweise der Umfunktionierung von Hotelbetrieben Personalunterkünften, hinterlassen eine große Lücke im Angebot und der Bettenverfügbarkeit.
Aktuell sind 46% der Betten im 4/5 Stern Bereich anzutreffen, gefolgt von Ferienwohnungen (26%) und 3 Sterne Betrieben (14%).
Die Entwicklung des Umsatzes pro Nacht, einem Wertschöpfungsindikator des MCI aus dem Jahre 2023 zeigt Kitzbühel an erster Stelle mit EUR 138,5, während der Tirol Schnitt bei EUR 71,67 zu liegen kommt. Beim Beherbergungsumsatz pro Bett reiht man sich mit EUR 19.215 an guter zweiter Stelle ein. Trotzdem zeigt die Entwicklung Luft nach oben in Auslastung und Vollbelegstagen.
Somit kann geschlossen werden, dass Kitzbühel Tourismus gerade in den letzten Jahren massiv an Beherbergungsunterkünften im Einstiegsbereich – vor allem im 3-Sterne Bereich – verloren hat. Die Gründe sind mannigfaltig – Verkäufe aufgrund fehlender Nachfolge, Umstrukturierung für Personalunterkünfte, etc. Hier herrscht großer Bedarf, künftig ein attraktives, ganzjähriges und auslastungsstarkes Angebot zu schaffen. Eine Erweiterung des Angebotes im Einstiegsbereich, bestenfalls 3-Sterne Bereich, wäre demgemäß wünschenswert, um die Lücke in diesem Bereich zu schließen.
Markenentwicklung – Die Aktivitäten von Kitzbühel Tourismus 2023
Kitzbühel Tourismus führte im Berichtsjahr 2 Aufsichtsratssitzungen, 4 Vorstandssitzungen eine Vollversammlung inklusive Abstimmung über Erhöhung der Aufenthaltsabgabe, sowie des Pflichtbeitrages gestaffelt über zwei Jahre. Es wurden 52 Zahlungsläufe mit insgesamt 2.657 Überweisungen (davon 2.313 mittels Sammelüberweisungen) und 1.987 Lastschriftaufträge durchgeführt. Der Ausschuss für Gebarungsprüfung tagte in diesem Berichtsjahr zweimalig.
- Marke
Markenbildungsprozess:
Seit Jänner 2021 arbeitet ein großes Projektteam daran, die Zukunft Kitzbühels zu gestalten.
Nach einem einstimmigen Aufsichtsratsbeschluss im Oktober 2021 war es Ziel, das gemeinsam formulierte Zukunftsbild weiter zu forcieren.
In 2022 wurden einige erarbeitete Quick Wins umgesetzt und weitere Ideen ausgearbeitet, welche es in 2023 weiterzuentwickeln galt. So wurde im vergangenen Berichtsjahr eine Steuerungsgruppe mit 15 Mitgliedern aus den Gruppenleitern der jeweiligen Erfolgsmuster, Mitarbeitern von Kitzbühel Tourismus, Meinungsbildnern und handelnden Personen von Kitzbüheler Leitbetrieben gebildet. Aufgabe dieser Gruppe war und ist es, Ideen auf Umsetzbarkeit und Zuträglichkeit für die Erfolgsmuster zu beurteilen und freizugeben. Ebenfalls konnten der Steuerungsgruppe Ideen und Konzepte präsentiert werden, woraufhin bei passenden Projekten auch eine Anschubfinanzierung in Aussicht gestellt wurde, wie dies z.B. beim Digitalfestival „Metagonia“ der Fall war.
Erfolgskonzepte wie z.B. die Bike Arge aus dem Bereich Outdooractive, bei der eine Zusammenarbeit zwischen Bergbahn AG Kitzbühel, Tourismusverband Brixental und Kitzbühel Tourismus entstanden ist, wurden weitergeführt und werden Kitzbühel Tourismus auch im Jahr 2024 begleiten.
Markenrecht:
Bereits seit dem Jahr 2021 wurden, aufgrund vermehrt durch den Rechtsnachfolger von Alfons Walde, Herrn Michael Berger-Walde, geahndete Urheberrechtsverletzungen unserer Mitglieder und Kitzbüheler Vereinen, Verhandlungen mit Herrn Berger-Walde, der BILDRECHT GmbH und dessen Anwalt Herrn Dr. Jakober geführt. Eine Problemstellung der Verhandlungen war die Auslegung einiger Punkte der in der 2006 geschlossenen Vereinbarung, da diese nicht explizit zeitgemäße Nutzungsformen beinhaltete. Im Zuge dieser Angelegenheit gab es gegen Ende 2023 große Fortschritte bzw. erste konkretisierte Annäherungen. Diese Bemühungen werden im Jahr 2024 verstärkt weitergeführt.
Markenauftritt:
Durch die vermehrten Konfrontationen betreffend Urheberrecht sowie der teilweise ernüchternden Ergebnisse zahlreicher Befragungen im Zuge des Markenbildungsprozesses, wurde im Aufsichtsrat ein Denkprozess im Hinblick auf den Markenauftritt angestoßen. Es wurde die Geschäftsführerin Dr. Veider-Walser beauftragt sich mit diesem Thema auseinander zu setzen, woraufhin etliche Stunden an konzeptioneller Arbeit und Besprechungen mit Agenturen geleistet wurden. Ziel war es, 2024 ein alternatives Konzept für den bisherigen Markenauftritt an den Aufsichtsrat zu präsentieren.
- Marktbearbeitung
Es wurde erstmals ein neuer strategischer Zugang in der Marktbearbeitung eingeschlagen. Während bislang auf einer nationenbasierten Bearbeitung festgehalten wurde, konzentrierte man sich nach einstimmigem Beschluss des Aufsichtsrates auf eine weitere Konzentration der Marktbearbeitung, um die Mittel noch sinnvoller zu bündeln. Diese Entscheidung wurde unter anderem gefällt, da bereits 50 % der weltweiten Bevölkerung in Städten lebt und dieser Anteil bis 2030 sogar auf 60 % steigen wird. Das erwirtschaftete Bruttoinlandsprodukt weltweit wird zu 80 % in Städten erwirtschaftet. (Quelle Adidas AG)
Dementsprechend konzentriert sich Kitzbühel Tourismus nunmehr auf sogenannte auf Key Cities, welche für mindestens 3 Jahre konstant gehalten werden sollen und im Anschluss einer detaillierten Bewertung unterliegen wird. Konkret konzentriert man sich auf sogenannte A,B, und C-Märkte, die sich aufgrund ihrer aktuellen Wichtigkeit für Kitzbühel, den wirtschaftlichen und geopolitischen Aussichten und der Zukunfts- bzw. Wachstumsfähigkeit ergeben. Während die A und B-Märkte einem klaren B2C Fokus folgen, wird auf dem C-Markt USA vor allem im B2B Bereich aktiviert.
Eine weitere Entwicklung wurde im Bereich Hospitality Management angestoßen. Mit einem eigenen Hospitality Manager und einem professionellen Zugang zum Influencer Marketing, wird dieser Bereich erstmals als eigenständiger Teil des Marketings betrachtet Als Pilotprojekt wurde eine umfassende Aktivierung beim Generali Open Tennisturnier lanciert, welche hervorragende Reichweiten und eine Ausweitung unserer Zielgruppen auf Basis Marken-Fit erreichte. Gleichzeitig werden weiterhin sinnvolle Markenkooperationen forciert, die vor allem auch im social media Bereich neue – relevante Zielgruppen ansprechen, bzw. für Kitzbühel begeistern soll.
Des Weiteren wurde vermehrt auf eine professionelle Content Produktion geachtet. Für die Verwendung auf den sozialen Medien wurde zudem verstärkt der Bereich der social ads aktiviert. Eine erweiterte Zielgruppe, genaueste Analysen der Werbemittel und eine (noch) preiswerte Art der Erzielung von Reichweite wurde hier genutzt.
Im klassischen Marketing-Mix wurde weiterhin ein 360° Ansatz der digitalen und analogen Werbemittel gesetzt, wobei die Auswahl der Bewerbung stark von der Qualität und dem Umfeld der Örtlichkeit (Out of Home und digital out of home), der Werte und Zielgruppe des jeweiligen Mediums (Print und digitale Medien) sowie dem Marken-Fit (Kooperationen) abhing. Ein besonderes Augenmerk wurde 2023 auf die digitale Aktivierung der erreichten – analogen – Personen gelegt. Mittels geolokalisierter digitaler Verlängerung unserer Kommunikationsaktivitäten, konnten die bereits analog erreichten Personen mithilfe dieser Technologie ein zweites Mal auf digitalem Wege kontaktiert werden, was zu einer weit besseren Verweildauer auf unseren Seiten führte.
Besonderes Augenmerk wurde auch wieder auf die wissenschaftliche Untersuchung der Werbemittel und den Assoziationen der Zielgruppen gelegt. Gemeinsam mit der Sporthochschule Köln wurde das gemeinsame Marken-Projekt weitergeführt. In diesem Jahr mit dem Schwerpunkt der Positionierung einzelner Grafikelemente (Logo, call to action) und der Verweildauer der Probanden auf den jeweiligen Designelementen sowie Sujets.
- Produktentwicklung
Im Zuge des Markenbildungsprozesses wurde als eines der Erfolgsmuster das Thema „Outdoor Active“ definiert. Aus diesem Erfolgsmuster heraus hat sich bereits 2022 der Verein Bike Arge, dessen Mitglieder die Bergbahn AG Kitzbühel, der Tourismusverband Brixental und Kitzbühel Tourismus sind, formiert. Das Ziel dieser Partnerschaft ist es, die Infrastruktur-Bemühungen anzutreiben, die sich bestenfalls in den kommenden Jahren von den Verbänden hin zur Seilbahnwirtschaft entwickeln sollten. Ziel dabei ist es im ersten Schritt, ein niederschwelliges Einstiegsangebot für eine moderate, Bike-affine Zielgruppe (flow) zu schaffen. Im Juli 2023 wurden bereits die Sonnenrast-Trails und die Family Area Streiteck. Zusätzlich wurde die Radbeschilderung im Tal durch unsere Unterstützung neu gestaltet.
Ebenfalls aus dem Erfolgsmuster Outdoor Active kommend, wurde das Projekt „Kitz Running“ wieder belebt. Dabei wurden mit Experten vor Ort ausgewählte Wege zu einem Signature Trail, der über die Südberge bis zurück zum Hahnenkamm führt, zusammengestellt. Durch mehrere Einstiegs- bzw. Ausstiegsstellen kann der Trail auch mehrtägig gelaufen werden und stellt so sicher, dass sowohl erfahrene Trailrunner sowie Anfänger auf ihre Kosten kommen und die Bergbahn AG – für weniger versierte Läufer – genutzt werden kann. Zusätzlich wurde im gesamten Gebiet von Kitzbühel Tourismus eine neue Lauf-Beschilderung im Tal umgesetzt, während am Berg eine digitale Version der Strecken auf maps.kitzbuehel.com ausgearbeitet wurde.
Am Golfplatz Kitzbühel Schwarzsee-Reith, der zu Kitzbühel Tourismus gehört, wurde im Jahr 2023 eine vollautomatisches Driving Range System etabliert. Ein Ballsammler und ein Mähroboter erleichtert die Arbeit der Greenkeeper wesentlich. Weiters wurde ein Grander-Trinkbrunnen am Eingang installiert, der Abgang zu den Toiletten überdacht, somit kann künftig die Toilettenanlage auch im Winter für den Langlaufbetrieb genutzt werden.
- Nachhaltigkeit im Fokus
Tirol im Gesamten soll zur Modellregion für nachhaltige Tourismusentwicklung werden – dieses Ziel wird mit dem Tourismusstrategiepapier „Tiroler Weg – Perspektiven für eine verantwortungsvolle Tourismusentwicklung“ verfolgt. Um das Thema Nachhaltigkeit verstärkt im Tiroler Tourismus zu verankern und Know-how zu bündeln, wurde heuer das „Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit“ als Koordinations- und Kooperationsstelle bei der Tirol Werbung etabliert. Zur Stärkung des heimischen Tourismus sowie dessen Widerstandsfähigkeit, ist es Kitzbühel Tourismus ein Anliegen, Nachhaltigkeit ganzheitlich – also ökonomisch, ökologisch und sozial – zu denken. Ein aus dem Team bestimmter Nachhaltigkeitskoordinator, dessen Funktion auch im Tiroler Tourismusgesetz verankert ist, nimmt sich bei Kitzbühel Tourismus der Nachhaltigkeitsthemen an. Dazu zählen unter anderem die Bearbeitung des Nachhaltigkeitsberichts, vorantreiben von Digitalisierung, um ein papierloses Büro zu forcieren und Drucksorten für Gäste weitestgehend zu vermeiden, sowie die Einführung von Green Events.
Bereits 2022 wurde im Sinne der Nachhaltigkeit und des Tierschutzes in Kitzbühel bewusst auf das traditionelle Neujahrsfeuerwerk verzichtet. Im Jahr 2023 wurde ein Programm im Hinblick auf die Belebung der Innenstadt gestaltet, welches neben den Lichtinstallationen bzw. den Mappings auf den Häusern auch Musik zur Unterhaltung beinhaltete.
Am Golfplatz Kitzbühel-Schwarzsee Reith wurde weiterhin versucht, komplett auf Pestizide zu verzichten, was auch gelungen ist. Gemeinsam mit der Umsetzung einer Blumenwiese und der Installation einer eigenen Imkerei, wurde die ökologische Nachhaltigkeit weiterhin forciert.
Auch unser Bauhof ist bemüht, sich diesem Thema anzunehmen. Kleine Maßnahmen, wie das Belassen von Flächen bei der Mahd für die Blumenvegetation, die Bildung von Fahrgemeinschaften und ein erster Weg in Richtung elektrische Fahrzeuge und Maschinen bezeugt von den Bestrebungen, auch hier Schritte in eine zukunftsfähige Bewirtschaftung zu machen.
Eine große Bestrebung von Kitzbühel Tourismus ist es weiterhin, die Veranstaltungen niederschwellig und vor allem für jeden zugänglich anzubieten. Von Neujahr über Sound Escape, Kitzbühel Klassik und Pura Vida – jeder ist zu diesen Veranstaltungen von Kitzbühel Tourismus eingeladen und kann diese Unterhaltungsformate kostenfrei genießen.
Kitzbühel Tourismus sieht sich in der Verantwortung mit positivem Beispiel voranzugehen und wird auch künftig die Chancen nutzen, um mehr Nachhaltigkeit im täglichen Betrieb zu gewährleisten.
- Finanzzahlen
Die Erlöse des Kitzbühel Tourismus aus Beiträgen und Abgaben haben sich um rund 0,8 Mio € reduziert, was in Summe zu den Einnahmen iHv 8,0 Mio € (VJ 8,8 Mio €) führte. Davon sind 2,3 Mio € (VJ 2,3 Mio €) auf Einnahmen aus Aufenthaltsabgaben und 5,7 Mio € (VJ 6,5 Mio €) auf Einnahmen aus Pflichtbeiträgen zurückzuführen.
Der Umsatz der Golfanlage war mit einer geringen Steigerung zum VJ mit 1,4 Mio € (VJ 1,34 Mio €) zu verzeichnen. Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich auf 0,4 Mio €, wobei sich diese überwiegend aus Kostenersätzen zusammensetzen, somit Durchläufern.
In den erhaltenen Zuschüssen, Förderungen, sonstigen Erträgen – Ersätzen Personal, sind Förderungen in Bezug auf Covid-19 iHv rund 1,5 T€ (VJ 17 T€) enthalten. Dies betrifft die Vergütungen des Verdienstentganges für Mitarbeiter gem. § 32 EpidemieG 1950.
Die Sachaufwendungen für Infrastruktur und Werbung (Marketing, Werbung, Infrastruktur, uä) sind von 4,5 Mio € auf 4,3 Mio € (-0,2 Mio €) gestiegen.
Der Personalaufwand erfuhr im GJ 2023 eine Erhöhung iHv + 314 T€ auf 2,975 Mio € (VJ 2,661 Mio €). Dies beruht einerseits auf einer Indexsteigerung der Gehälter, andererseits war für Personalrückstellungen iHv + 91,7 T€ (VJ +40,4 T€) vorzusorgen.
Die Investitionen iHv 1,2 Mio € (VJ 0,85 Mio €) betreffen diverse Investitionen in die Geschäftsausstattung (333 T€), Investitionen in die Infrastruktur des Golfplatzes (383 T€), Investitionen in den Fuhrpark (90 T€), Investitionen in Produktentwicklung Bike und Infrastruktur (72 T€), sowie diverse sonstige Investitionen. In Summe ergibt sich eine Anlagenabschreibung inkl. GWG´s von 710 T€ (VJ 654 T€). Die übrigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich auf 1,9 Mio € (VJ 1,9 Mio€).
Das Eigenkapital inklusive Rücklagen ohne Investzuschüsse erhöht sich nach Verbuchung des Jahresgewinnes auf 13,8 Mio € (VJ 13,5 Mio €). Die Rücklagen haben sich im Verhältnis zum Vorjahr um +190 T€ erhöht. Der Betrag wurde für zukünftige Projekte gewidmet. Die langfristige Revitalisierungsrücklage Golf beläuft sich nunmehr auf 32 T€ (VJ 26 T€). Die kurzfristige Betriebsmittelrücklage wurde nicht verändert und steht wie im Vorjahr mit einem Betrag von 2,0 Mio € zu Buche.
Der Cash Flow der laufenden Verbandstätigkeit des Kitzbühel Tourismus beläuft sich im Wirtschaftsjahr auf 1,5 Mio € (VJ 2,2 Mio €). Der Cash Flow aus der laufenden Investitionstätigkeit errechnet sich mit rund -1,23 Mio € (VJ -0,86 Mio €), wobei – wie bereits angeführt – der Großteil der Investitionen in den Bereichen Infrastruktur Golfanlage und Geschäftsausstattung Kitzbühel getätigt wurden. Zudem waren Erlöse iHv +1,5 T€ (VJ +5 T€) aus Anlagenverkäufen zu verzeichnen.
Die liquiden Mittel erhöhten sich und belaufen sich zum Stichtag auf 7,45 Mio € (VJ 7,27 Mio €).
Zusammenfassung und Ausblick
Bei der Vollversammlung am 27.11.2023 wurde von den anwesenden Mitgliedern mit über 90 % Zustimmung beschlossen, die Aufenthaltsabgabe per 01.01.2024 auf EUR 3,50 anzuheben. Weiters wurde der Beschluss gefasst, die Pflichtbeiträge per 01.01.2024 von 11,5 ‰ auf 12,5 ‰ und ab dem 01.01.2025 auf 13,5 ‰ zu erhöhen. Der Erhöhung des Promillesatzes bei den Pflichtbeiträgen steht ein Gesetzesentwurf des Landes Tirol entgegen, der die Beitragsgruppen 3 bis 7 (insgesamt 7 Gruppen) ab 01.01.2025 durchschnittlich um ca.24 % entlasten soll, die Auswirkung dieser Entlastung der Beitragszahler lässt sich noch nicht abschätzen.
Die gesamtwirtschaftliche Lage und die erhöhte Inflation lassen darauf schließen, dass sich das Jahr 2024 nicht ganz einfach gestalten dürfte. Umso wichtiger ist es durch neue Kooperationen und neue Formate ein gutes Angebot zu schaffen und Akzente in der Bewerbung zu setzen.
Zum Jahresübergang 2023/24 wurde ein mehrtägiges Programm geboten. Die bewährte Belebung der Innenstadt mit Lichtinstallationen und Musik gipfelte dieses Jahr mit DJ Sets auf der Bühne in der Vorderstadt. Dieses Setup begeisterte die anwesenden Kitzbüheler und Gäste, ein Elektro Boutique Festival in Kitzbühel Ende März ins Leben gerufen wurde. Die Idee war, die Hütten und die Stadt musikalisch zu vereinen und mittels einer Hauptbühne (main stage) einen niederschwelligen und vor allem kostenfreien Zugang zu elektronischer Musik zu bieten. Voraussichtlich wird „Sound Escape“ ab nun jedes Jahr am letzten Wochenende im März zur Verlängerung der Saison veranstaltet und soll über die Jahre ausgebaut werden.
Vom 21. bis zum 23. Mai 2024 begrüßte Kitzbühel Tourismus über 200 TeilnehmerInnen aus 39 Nationen und 5 Kontinenten zur AdventureELEVATE in Europa. Dies markierte einen Meilenstein in der Geschichte der AdventureELEVATE, da diese zum ersten Mal in Europa gastierte. Aufgrund der Teilnahme der wichtigsten internationalen Tourismusorganisationen wie Visit Sweden, Hokkaido Tourism Organization, Trentino Tourist Board, Visit East Greenland, Visit Dalarna, Visit Aales und Catalan Tourist Board kann dieser Summit optimal als Verkaufsplattform genutzt werden, indem sich Reiseveranstalter mit Anbietern und Hotels vor Ort vernetzen. Insgesamt wurden ca. 1.500 Termine an den beiden Tagen vereinbart, wobei der Großteil der Meetings im Rahmen einer Art Marktplatz im Kongresszentrum K3 stattfand. Mit diesem Event konnten wir Reiseveranstaltern aus der ganzen Welt Kitzbühel als hervorragende Tourismusdestination präsentieren und vor allem der US-amerikanische Markt (der einzige Markt neben den vereinigten Emiraten, welcher die letzten Jahre signifikante Zuwächse generiert) sinnvoll aktiviert und forciert werden.
Im Jahr 2024 wurde intensiv an zwei Themen gearbeitet, die untrennbar miteinander verbunden sind. Es wurde zum einen zwecks einer Einigung mit dem Rechtsnachfolger von Alfons Walde, Michael Berger-Walde, hinsichtlich der vermeintlichen Urheberrechtsverletzungen verhandelt und zum anderen im Hintergrund akribisch an einem möglichen Marken Relaunch gearbeitet. Ziel war es, die umfangreichen Rechte an der Walde Gams zu erwerben. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde lediglich eine Lizenznutzung über eine modifizierte Bearbeitung der Gams aus dem Jahre 2006 erreicht. Schlussendlich wurde am 19.06.2024 die Vereinbarung mit Herrn Berger-Walde, mit der nicht nur alle Ansprüche von Urheberrechtsverletzungen durch unsere Mitglieder beseitigt wurden, sondern auch alle Urheberrechte an der Walde Gams auf Kitzbühel Tourismus übergingen, final unterzeichnet. Erstmals ist Kitzbühel Tourismus somit vollumfänglicher Rechteinhaber der Walde Gams Darstellung, was dem Verband ermöglicht, die Gams-Darstellung nach 50 Jahren wieder zu ihren Ursprüngen zurückzuführen. Dieser Abschluss machte es auch möglich, dass am 20.06.2024 der neue Markenauftritt von Kitzbühel Tourismus präsentiert wurde. Der Launch Event, bei dem alle 2.500 Mitglieder eingeladen wurden, fand im bereits ausgehöhlten Hotel „Zur Tenne“ statt und lockte über 500 Besucher an.
Zum Format „PURA VIDA“, welches im Sommer jeden Donnerstag in der Innenstadt stattfindet, und zum freitäglichen Platzkonzert wurde am Mittwoch ein zusätzlicher Abend mit dem „Wochenteiler“ besetzt. Diese Veranstaltungsreihe soll als Überbrückung für die Sommermonate dienen, in welchen die Innenstadt durch die Schließung von Café Usprung, Café Praxmair und dem Hotel zur Tenne kurzfristig belebt werden musste.
Die Entwicklung der heurigen Sommersaison stimmt trotz einigen Schlechtwetterphasen und einer Heim-Europameisterschaft in unserem Hauptzielmarkt Deutschland positiv. Kitzbühel Tourismus wird im Herbst durch Werbemaßnahmen und Veranstaltungen wie „Kitz Kulinarik“ und „Kitz Kulinarik x Piemont“ sowie einer umfassenden Genussmarktkampagne mit gastronomischen Partnerbetrieben stark vertreten sein und auch mit dem neuen Markenauftritt Aufsehen in den Fokusstädten erregen, bevor mit dem von Kitzbühel Tourismus veranstalteten Adventmarkt bereits wieder die Wintersaison eingeläutet wird.